Modellrechnung

Corona-Impfung hat über 1.800 Todesfälle verhindert

16.06.2021

Das Gesundheitsministerium schätzt, dass die Corona-Impfung bis Ende April 1.800 Todesfälle verhindert hat.  

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Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS hervor. Die Zahl der Personen, denen dank Impfung die Einlieferung auf eine Intensivstation erspart blieb, beziffert das Ministerium mit 1.755. NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker fordert die Regierung, nun alles zu unternehmen, um bis zum Herbst zumindest 70 Prozent der Bevölkerung zu impfen.

Bisher sind in Österreich 10.662 Menschen nach einer Corona-Infektion verstorben - davon 2.200 in den Monaten Februar, März und April. Für die Modellrechnung hat das Ministerium diese Zahlen nun jenen Werten gegenübergestellt, die ohne Impfung zu erwarten gewesen wären. Die Grundannahme lautet, dass sich die Infektionen und Todesfälle ohne Impfung auch bei den über 65-Jährigen analog zu den Fallzahlen bei den (damals großteils ungeimpften) 16- bis 65-jährigen entwickelt hätten.

Vier von zehn Todesfälle verhindert

Damit hätte es in den Monaten Februar, März und April ohne Impfung 1.807 Todesfälle mehr gegeben. Gemäß dieser Vergleichsrechnung hat die Impfung also mehr als vier von zehn Todesfällen verhindert, ebenso jede dritte Hospitalisierung (3.888) sowie etwas mehr als jede dritte Einlieferung auf eine Intensivstation (1.755).

Loacker fordert angesichts dieser Wirkungszahlen noch einmal massive Anstrengungen bei der Impfkampagne. "Wir sehen aus den Impfvorreiter-Ländern Großbritannien und Israel, dass die Impfquote ab 60 Prozent kaum noch steigt. Es muss jetzt alles getan werden, damit wir zumindest über 70 Prozent Durchimpfung kommen und für den Herbst gerüstet sind", so der NEOS-Abgeordnete. Angesichts der hohen Wirksamkeit der Impfungen bei der älteren Altersgruppe müssten vor allem die Bundesländer mit einer geringeren Durchimpfung noch einmal alles tun, um die Älteren für die Impfung zu gewinnen.

Einmal mehr zeigt die Anfragebeantwortung allerdings auch die mangelhafte Datenlage bei der Bekämpfung der Pandemie auf. So kann das Gesundheitsministerium derzeit nicht beziffern, welcher Anteil der Risikopatienten bereits gegen Covid-19 geimpft ist. Und bei den Hospitalisierungen musste das Ministerium auf Berechnungen des COVID-Prognose-Konsortiums zurückgreifen, weil für den untersuchten Zeitraum noch keine "Echtdaten" aus den Krankenhäusern zur Verfügung standen.
 

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