Ab Montag

Lockdown für Ungeimpfte in OÖ ist fix

11.11.2021

Paukenschlag in Oberösterreich: Wie oe24 aus gut informierten Kreisen erfuhr, wird es in Oberösterreich einen Lockdown für Ungeimpfte geben.  

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© Fotomontage: oe24; Quelle: TZOE/Artner
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Wie dramatisch die Situation in Oberösterreich derzeit ist, zeigt, dass Landeshauptmann Thomas Stelzer für heute alle Termine abgesagt hat. Derzeit laufen Gespräche mit Experten und Medizinern, am Abend wird es ein Treffen mit den Sozialpartnern geben. „Es wird tiefgreifende Verschärfungen in Oberösterreich geben“, so ein Insider zu oe24. Das heißt: Ab Montag wird die FFP2-Maskenpflicht ausgeweitet, der Veranstaltungsbereich soll massiv heruntergefahren werden. De facto soll es ein Event-Verbot geben.

461 Patienten auf der Normalstation und 89 auf der Intensivstation, dazu eine Sieben-Tage-Inzidenz von 1193, so die von Stelzer in Zahlen ausgedrückte "dramatische Situation" in seinem Bundesland, die ihn zu der Maßnahme eines regionalen Lockdowns veranlassten. Seit Donnerstagvormittag ist der Landeshauptmann in Gesprächen mit Experten. Er und sein Amtskollege aus Salzburg, LH Wilfried Haslauer (ÖVP), hatten in einer Videokonferenz Mittwochabendabend mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) Expertengespräche für Donnerstag vereinbart. Der Minister hatte einen regionalen Lockdown vorgeschlagen, beide Landeshauptleute standen dem Wunsch eher skeptisch gegenüber. Am Freitag wird es erneut eine Videokonferenz mit Mückstein geben.

"Normalbetrieb in Spitälern nicht mehr möglich"

Die Entscheidung für den regionalen Lockdown war von Medizinern schon vorab empfohlen worden. Der Lungenspezialist an der Kepler Uniklinik, Bernd Lamprecht, meinte kurz vor Beginn des Experten-Treffens: "Wir haben nicht mehr wahnsinnig viel Zeit", denn "ein Normalbetrieb in den Spitälern ist nicht mehr möglich". Aus medizinischer Sicht hielt er eine "Kontaktreduktion für sinnvoll". Oö. Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser plädierte für einen "Teil-Lockdown für Ungeimpfte " und forderte von der Politik "rasches Handeln. "Aus den Krankenhäusern ist der laute Hilferuf des Personals zu hören, dass den Intensivstationen bei gleichbleibender Entwicklung der Kollaps drohe. Daher sind weitere Maßnahmen unumgänglich", machte er Druck.

Oberösterreichs Grüne, SPÖ und NEOS, die Donnerstagmittag eine gemeinsame Erklärung zur aktuellen Krisenlage abgaben, machten Stelzer für die prekäre Situation verantwortlich. Landesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) hatte schon einen Namen für den kommenden harten Einschnitt: "Stelzer-Lockdown". NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer sieht in der schwarz-blauen Landesregierung "Verantwortungsflüchtlinge". Die "bewusste Untätigkeit im Sommer" des LH werde nun auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen. Und Grün-Landesrat Stefan Kaineder vermisst bei Stelzer die "Dringlichkeit" für einen Impfaufruf, und daher "schlittert das Land teils ungeimpft in einen Corona-Winter". Mit der gemeinsamen Erklärung würden die drei Oppositionsparteien eigentlich das tun, was man sich vom LH seiner Stellvertreterin Christine Haberlander und dem blauen Stellvertreter Manfred Haimbuchner erwarten würden, meinte Gerstorfer. Eine geeinter Aufruf in der "sehr, sehr ernsten Lage" zum Impfen.
 

Lockdown wohl auch in Salzburg

Der Lockdown für Ungeimpfte wird neben Oberösterreich aller Voraussicht nach auch in Salzburg per Montag in Kraft treten. „Die Stufe 5 soll vorgezogen werden“, heißt es dazu aus dem Gesundheitsministerium. Damit hätten sich die Landeshauptleute Stelzer und Haslauer bereits abgefunden. Allerdings müsse der Bund die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen, heißt es aus den Bundesländern. 

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