Berufung eingelegt

Apple wehrt sich gegen iPhone-Verkaufsverbot

04.01.2019

US-Konzern geht gegen deutsches Urteil vor, das Verkauf bestimmter iPhones untersagt.

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© Getty Images
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Im Rechtsstreit mit Qualcomm hat  Apple  nach Angaben des Münchner Landgerichts wie erwartet Berufung eingelegt. Der iPhone-Hersteller gehe gegen die Gerichtsentscheidung vom 20. Dezember vor, sagte eine Sprecherin am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Demnach darf Apple wegen der Verletzung von Qualcomm-Patenten künftig keine iPhone-Modelle 7, 7 Plus, 8, 8 Pluslus und X mehr in Deutschland verkaufen .

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Sicherheit in Höhe von 1,34 Mrd. Euro hinterlegt

Der US-Chipkonzern hatte nach eigenen Angaben vom Donnerstag die vom Landgericht geforderte Sicherheit in Höhe von 1,34 Milliarden Euro hinterlegt  und damit die Bedingung für ein sofortiges Verkaufsverbot für die genannten iPhone-Modelle erfüllt . Die Summe ist für den Fall gedacht, dass das Urteil von einem höheren Gericht wieder aufgehoben wird und Apple für den Verkaufsstopp entschädigt werden muss.

>>>Nachlesen: Apple darf fünf iPhone-Modelle nicht mehr verkaufen

Qualcomm fordert totalen Verkaufsstopp

Apple wollte sich am Freitag nicht zu dem jüngsten Schritt des Kontrahenten äußern und verwies auf eine Mitteilung nach der Gerichtsentscheidung vom Dezember. Damals hatte der kalifornische Konzern erklärt, dass er in seinen eigenen 15 Apple Stores in Deutschland die iPhones 7 und 8 aus dem Sortiment nehmen würde , wenn das Verkaufsverbot in Kraft trete. Dagegen sollten über tausende andere Verkaufsstellen weiter sämtliche iPhones angeboten werden. Das sieht Qualcomm anders: Das Unternehmen interpretiert das Urteil so, dass Apple auch über diese Kanäle den Vertrieb der betroffenen Handys stoppen muss. Der größte Apple-Händler in Deutschland, die Tochter des Telekom-Konzerns Freenet Gravis, hatte am Freitag noch sämtliche iPhones in den Regalen.
 
>>>Nachlesen: Auch iPhone XS (Max) und XR droht Verkaufsverbot
 

Internationale Auseinandersetzung

Deutschland ist nur ein Schauplatz des Streits zwischen den beiden US-Konzernen. Zuvor ist Qualcomm bereits gegen den Verkauf von iPhones in den USA und China vorgegangen. Während Qualcomm dem iPhone-Hersteller die Verletzung von Patenten vorwirft, beschuldigt Apple den Chiphersteller, seine Marktmacht zu missbrauchen.
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