Mini-Rechner

Intel-Computer in SD-Karten-Größe

08.01.2014

Mikro-Computer "Edison" mit zwei Kernen, Bluetooth und WLAN.

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Der Chip-Riese Intel will den Ton im entstehenden Internet der Dinge angeben. "Wir wollen den Standard bei kleinen vernetzten Geräten setzen", sagte der zuständige Intel-Manager Mike Bell der Nachrichtenagentur dpa auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas. Dort stellte der Konzern auch eine neue Kamera vor , mit der Computer per Gestensteuerung bedient werden können.

"Edison"
Der Halbleiter-Konzern entwickelte den Mikro-Computer "Edison" (Bild oben), der die Größe einer SD-Speicherkarte hat. Nach dem Baukasten-Prinzip sollen junge Unternehmen so die Möglichkeit bekommen, binnen weniger Wochen ihre Ideen für vernetzte Technik umzusetzen. Man habe extra die Form einer SD-Karte gewählt, weil es dafür standardisierte Einsteck-Module gebe, sagte Bell. Als Betriebssystem kommt Linux zum Einsatz. Für die Rechenleistung sind zwei Kerne verantwortlich. Bluetooth und WLAN sind ebenfalls mit dabei.

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Bell bei der Präsentation von Edison. Bild: (c) AFP

Als Beispiel für die Umsetzung der Technologie nennt Intel ein Gerät, das den Eltern meldet, wenn ihr Baby aufwacht. Zusätzlich könne man damit aber auch einen Fläschchen-Wärmer entwickeln, der dann automatisch anspringe, erläuterte Bell. "Die Grenzen werden vor allem von der Fantasie gesetzt." So entwickelte ein Intel-Team beim Experimentieren mit der Technologie ein Futterhaus, das sich meldet, wenn das Vogelfutter nachgefüllt werden muss.

 

ARM gibt Ton an
Bell führte zuvor die Intel-Sparte, die Chips für Smartphones und Tablets entwickelt. Er hatte dort wenig Glück: In diesen Mobil-Geräten dominieren nach wie vor Prozessoren auf Basis von Technologie des Intel-Konkurrenten ARM. "Es war sehr unbefriedigend", räumte Bell ein. Die Erfahrungen aus der Entwicklung möglichst sparsamer und effizienter Chips kämen jetzt aber bei Prozessoren für das Internet der Dinge zugute. "Wir haben das Zeug dazu, die Entwicklung in diesem Bereich anzuführen."

Intel nennt bisher keine Preise für "Edison". Man wolle die Technik aber möglichst schnell und günstig anbieten, weil sich der Markt so explosiv entwickle, betonte Bell. Ein Hindernis sei das Fehlen einheitlicher Standards für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Geräten. "Jeder Anbieter versucht, seine Insellösungen im Markt zu etablieren." Die Industrie zeichne zwar ein Bild vom vernetzten Haushalt, in dem die Geräte miteinander kommunizieren können - allerdings funktioniere das in der Realität bei Technik unterschiedlicher Anbieter meist nicht.

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