Miterfinder verschwiegen

Jetzt auch Zoff um Twitter-Gründung

14.04.2011


Nach Facebook gibt es nun auch bei Twitter Streit um Gründungsgeschichte.

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Wer hat´s erfunden? Nach dem Streit um Facebook muss nun die Gründungs-Geschichte vom beliebten Micro-Blogging-Dienst Twitter möglicherweise neu erzählt werden. Das US-Blog "Business Insider" berichtet von einem frühen Mitstreiter, der den Namen "Twittr" erfunden habe und eine zentrale treibende Kraft bei der Entwicklung des Kurznachrichten-Dienstes gewesen sei. Auch mehrere damalige Twitter -Mitarbeiter und Investoren hätten die Rolle des Mannes namens Noah Glass bestätigt. In der offiziellen Gründungsgeschichte, die kürzlich zum fünften Geburtstag des Dienstes erneut durch die Medien ging, kommt er überhaupt nicht vor.

Gemeinsame Entwicklung
In der Anfangszeit sei der gesamte Twitter -Dienst auf einem Notebook in seinem Büro gelaufen, sagte Glass dem "Business Insider". Jack Dorsey, der als Erfinder von Twitter gilt, habe tatsächlich die Grundidee für den Kurznachrichten-Dienst gehabt. Sie hätten ihn jedoch gemeinsam entwickelt. Er habe auch Chef von Twitter werden wollen, sei jedoch aus dem Unternehmen gefeuert worden. Später habe er eine Beteiligung an dem Dienst bekommen. Ein Programmierer aus Deutschland sei neben Dorsey und Glass das dritte Mitglied im Kernteam gewesen.

Brisante Infos
Schlecht kommen in dieser Geschichte die beiden anderen offiziellen Twitter-Gründer Biz Stone (im Bild oben) und Evan Williams weg. Stone habe dem ursprünglichen Twitter-Team von Zeit zu Zeit ausgeholfen, Williams sei anfangs sogar ein Skeptiker gewesen. Laut der offiziellen Gründungsgeschichten dagegen haben Dorsey und Stone Twitter zusammen entwickelt und Williams habe das Potenzial ihrer Idee erkannt und seine Firma Odeo vom Podcasting auf den Kurznachrichtendienst ausgerichtet.

Dem Bericht zufolge fühlen sich einige frühe Odeo-Investoren von Williams hintergangen. Der Internet-Unternehmer, der zuvor den Blogging-Dienst Blogger an Google verkauft hatte, wollte mit Odeo einen Podcasting-Dienst aufbauen. Allerdings fiel die Idee ins Wasser, als Apple ein Podcasting-Verzeichnis direkt in seine iTunes-Plattform einbaute.

Dienst ist Milliarden wert
Williams ließ seine Mitarbeiter nach neuen Ideen suchen und eine davon war Twitter. Als der Kurznachrichtendienst gerade einmal 5.000 Nutzer hatte, machte Williams Odeo dicht und zahlte den Investoren ihre rund fünf Millionen Dollar zurück. Heute wird der Wert von Twitter auf mehrere Milliarden geschätzt. Einige der Odeo-Investoren fragen sich laut "Business Insider" nun, ob Williams damals schon das Potenzial des Dienstes erkannt und ihn für sich haben wollte.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel