Nach Microsoft-Deal

Rajeev Suri ist neuer Chef von Nokia

29.04.2014

Finnischer Konzern ohne Handysparte zurück in der Gewinnzone.

Zur Vollversion des Artikels
© AFP
Zur Vollversion des Artikels

Der finnische Telekommunikationskonzern Nokia wird künftig von einem in Indien geborenen Singapurer geführt: Rajeev Suri (Bild oben) übernimmt Anfang Mai offiziell die Konzernspitze, wie Nokia am Dienstag mitteilte. Der 46-Jährige arbeitet seit 1995 in verschiedenen Positionen bei Nokia; seit Oktober 2009 leitet er den Bereich Netzwerktechnik.

Ab sofort wichtigster Bereich

Die Netzwerktechnik macht nach dem vergangene Woche abgeschlossenen Verkauf der Handysparte an Microsoft etwa 90 Prozent des Geschäfts von Nokia. Suri führt das Unternehmen bereits seit mehreren Monaten; sein Vorgänger Stephen Elop war nach der Ankündigung der Übernahme durch den US-Konzern zurück zu seinem alten Arbeitgeber Microsoft gegangen.

"Rajeev ist der Richtige, um das Unternehmen voran zu bringen", erklärte Aufsichtsratschef Risto Siilasmaa. Er rühmte die "strategischen Fähigkeiten" Suris und dessen Fähigkeit, gute Ergebnisse zu erzielen. Die Netzwerksparte habe unter seiner Führung ihren Wert von einer auf neun Milliarden Euro vervielfacht.

Suri kündigte am Dienstag an, Nokia werde sich auf die drei Geschäftsfelder Netzwerktechnik, Geodaten-Systeme sowie Lizenzen und Innovationen konzentrieren. Das Unternehmen wolle "Technologieführer der vernetzten Welt" werden.

Wieder in Gewinnzone

Ohne die Handysparte machte Nokia im ersten Quartal wieder Gewinn, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Er betrug von Jänner bis März 108 Mio. Euro. Der Umsatz fiel stark um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf knapp 2,7 Mrd. Euro. Am Freitag hatte Nokia den Verkauf seiner Handysparte an Microsoft abgeschlossen. Der Preis betrug nach Angaben des Unternehmens "etwas mehr" als die zunächst angekündigten 5,44 Mrd. Euro.

Nokia war einmal der größte Handyhersteller der Welt, erlebte aber nach der Einführung von Apples iPhone im Jahr 2007 einen heftigen Absturz. Im vergangenen Jahr brach der Umsatz der Nokia-Handysparte im Vergleich zu 2012 um fast ein Drittel ein. Klarer Weltmarktführer bei Mobiltelefonen ist inzwischen Samsung aus Südkorea.
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel