Madonna

Bestechungs-Vorwürfe um Davids Adoption

09.01.2007

Madonna zahlt einem malawischen Beamten 50.000 Euro Schulgeld pro Jahr. Kritiker wittern Bestechung bei der Adoption des kleinen David.

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Seit vier Monaten lebt der 13 Monate alte David Banda aus Malawi bei Pop-Star Madonna (48). Doch die afrikanische Halbwaise sollte sich nicht allzu sehr an sein 22.500 Euro teures Designer-Kinderzimmer gewöhnen. Denn: Neueste Anschuldigungen zur Causa prima bergen Sprengstoff. Madonna soll für die Adoption Davids einen malawischen Regierungsbeamten bestochen haben.

Zahlungen an Beamten
Mit rund 50.000 Euro im Jahr unterstützt Madonna Willard Manjolo, seines Zeichens Ministerialbeamter jener Behörde, die für die Vermittlung von David Banda zuständig war. Genau einen Monat, bevor Mr. und Mrs. Ritchie den Knaben unter großem öffentlichen Getöse adoptierten, bekam der 40-Jährige seinen ersten Scheck.

Offiziell dient Madonnas finanzielle Zuwendung der Ausbildung Herrn Manjolos an der Universität Swansea in Großbritannien. Justin Dzodi, einer der führenden Anwälte Malawis, wittert jedoch eine Verschwörung. „Die gesamten Umstände der Adoption müssen untersucht werden. Die finanzielle Unterstützung für Herrn Manjolo kann als Zahlung für die Adoption angesehen werden“, erklärt der Rechtsexperte. Auch die 2,5 Millionen-Euro-Spende für Davids Waisenheim erscheint nun in neuem Licht. „Ein Fall von Bestechung“, so der Menschenrechtler.

Umgehendes Dementi
Die beschuldigte Behörde zeigt sich empört und will keine Verbindung zwischen der Adoption und der finanziellen Unterstützung ihres Beamten sehen. „Mrs. Ritchie sprach im Juni mit uns über die Möglichkeit einer Adoption. Außerdem fragte sie, ob wir Probleme hätten, bei denen sie uns behilflich sein könne. Da haben wir unsere Chance gesehen und berichtet, dass wir eine bessere Ausbildung für unsere Beamten benötigen“, sagt Adrina Mchiela, Staatssekretär des Ministeriums für Kinder und Soziales. Nachsatz: „Madonna hat sich bereit erklärt, noch mehr Beamte zu fördern. Wir müssen nur Bescheid sagen.“

Demnach habe der betroffene Staatsdiener die Sängerin nie getroffen und sei in den Adoptionsprozess nicht involviert gewesen. Willard Manjolo erklärte in einem ersten Statement, er würde mit seinem Studium später in Malawi erreichen, dass auch Einheimische in der Lage seien, Kinder zu adoptieren.

Rückholaktion
Die Chancen Madonnas für eine endgültige Erteilung des Sorgerechts für David durch malawische Gerichte stehen nun denkbar ungünstig. Menschenrechtsorganisationen behaupten schon länger, Madonna hätte David illegal außer Landes gebracht, da sie sich nicht, wie das malawische Gesetz Adoptiveltern vorschreibt, 18 Monate im Land aufgehalten hatte.

Verbaler Angriff von Angelina Jolie
Erst kürzlich hatte sich Davids Vater auch beklagt, dass er nichts von seinem Sohn gehört habe und einer Adoption nicht zustimmen wolle. Selbst Hollywoods Vorzeige-Adoptivmutter Angelina Jolie attackiert Madonna nun: „Sie hat all ihre Macht und ihr Geld eingesetzt, um dieses Kind zu bekommen. Das war ein Fehler.“ Madonna selbst schweigt – und berät mit ihrem Rechtsstab…

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