Filmfestival

Cannes im Schatten von Agentur-Protesten

15.04.2010

Kein österreichischer Wettbewerbsfilm dabei, Frankreich ist stark vertreten

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© Reuters
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Bei den 63. Filmfestspielen von Cannes wird kein österreichischer Film im Wettbewerb um die Goldene Palme laufen. Auch Hollywood geht nur mit einem Film ins Rennen. Am Donnerstag, 15.4. gab das Festival die vorläufige Auswahl in Paris bekannt. Von den 16 Produktionen, die bisher zum Wettbewerb eingeladen sind, kommen die meisten aus nicht-europäischen Ländern. Zudem sind viele Werke von bekannten Cannes-Veteranen wie Abbas Kiarostami (Iran), Takeshi Kitano (Japan), Mike Leigh (Großbritannien) und Alejandro Gonzales-Inarritu (Mexiko) dabei. Das Festival wird am 12. Mai mit "Robin Hood" von Ridley Scott eröffnet und endet am 23. Mai.

Frankreich, Asien sehr präsent
"Robin Hood" läuft ebenso außer Konkurrenz im Wettbewerb wie Woody Allens "You Will Meet A Tall Dark Stranger", Stephen Frears "Tamara Drew" und Oliver Stones "Wall Street - Money Never Sleeps". Als einziger Amerikaner in der Konkurrenz tritt Doug Liman mit "Fair Game" an. Das ostasiatische Kino ist abgesehen von Kitano auch mit Apichatpong Weerasethakul (Thailand), Lee Chang-dong und Im Sangsoo (beide Südkorea) vergleichsweise stark vertreten. Und auch Gastgeberland Frankreich ist mit drei Filmen sehr präsent. In der Reihe "Un Certain Regard" sind neue Werke von Jean-Luc Godard, Manoel de Oliveira oder Cristi Puiu zu sehen.

Burton ist Präsident
Präsident der diesjährigen Jury, zu der auch Schauspieler Benicio Del Toro und Kate Beckinsale gehören, ist der US-Filmemacher Tim Burton. Erstmals seit mehreren Jahren ist die Anzahl der eingereichten Langfilme von 1.670 im Jahr 2009 auf 1.665 zurückgegangen. Diese Abnahme sei auf die Krise zurückzuführen, die das Festival erstmals zu spüren bekäme, sagte der künstlerische Leiter Thierry Fremaux.

Boykott gegen Pressekonferenz
Aus Protest gegen Beschränkungen bei der Video-Berichterstattung haben die großen Nachrichtenagenturen Associated Press (AP), Reuters und Agence France-Presse (AFP) sowie die Bilderdienste European Pressphoto Agency (epa) und Getty Images die erste große Pressekonferenz des diesjährigen Filmfestivals von Cannes boykottiert. Die Veranstalter des Filmfestes (12. bis 23. Mai) versprachen am Donnerstag, sich um eine Lösung zu bemühen. "Die Verhandlungen laufen. Es ist nichts entschieden", sagte Fremaux. Die Pay-TV-Sender Canal+ und Orange TV hatten verlangt, Einschränkungen für andere Anbieter umzusetzen.

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