Castingshow

X-Factor: Sarah Connors Show-Hit

13.08.2010

Die neue Castingshow soll DSDS die Quoten abringen. Ganz ohne bissige Jury.

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© VOX/Frank P. Wartenberg
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Simon Cowell, Erfinder der Spice Girls, machte "X-Factor" in England zum Quotenhit – und Gewinnerin Leona Lewis zur weltweiten Chartstürmerin. Jetzt haben RTL und VOX das Erfolgsformat gekauft und wollen Dieter Bohlens "Deutschland sucht den Superstar" Konkurrenz machen. Ganz ohne böse Kommentare, verspricht Starjurorin Sarah Connor, die mit Produzenten George Glueck und Trompeter Till Brönner die Talente unter ihre Fittiche nimmt, im TV-AUSTRIA-Talk (unten). Gesucht werden nicht nur Solosänger, sondern auch Pop-Gruppen.

So läuft X-Factor
Nach einer Castingrunde werden die Kandidaten in drei Kategorien "16- bis 24-Jährige“, "über 25-Jährige“ und "Gruppen/Duette“ eingeteilt und ziehen in "Bootcamps“ ein. Jeder Juror coacht eine Gruppe. Am Ende schaffen es pro Gruppe jeweils sechs Acts in die Jury-Häuser in einer exklusiven Location in Europa – dort bekommen sie Besuch von prominenten Beratern. Die besten drei Talente/Acts nimmt der jeweilige Juror zu den Live-Shows mit.

Zuschauer entscheiden
Jetzt entscheiden die Zuschauer via Telefon-Voting, wer von den neun Acts weiterkommt. Die zwei mit den wenigsten Anrufen müssen noch einmal antreten. Der Gewinner von X-Factor darf sich über einen Plattenvertrag bei Sony Music freuen.

Koproduktion
Den Staffelauftakt zeigt RTL am Freitag, 20., und Samstag, 21. August 2010, um 20.15 Uhr. Ab dem 24. August startet die Show um 20.15 bei VOX – das Finale läuft wieder auf RTL.

Das Interview

TV-AUSTRIA: Was erwartet die Zuschauer bei X-Factor?
Sarah Connor: Die Show zeichnet sich dadurch aus, dass es eine Jury gibt, die als Mentoren nach den offiziellen Castings unterschiedliche Kategorien zugesprochen bekommt. Die Talente aus den Castings werden wir über den Sommer coachen und ihnen helfen, sich zu entwickeln, ihnen Tipps geben und sie dann bis in die Live-Shows begleiten.

TV-AUSTRIA: Wie sieht aus Ihrer Sicht der perfekte Kandidat Music Act aus?
Connor: Für mich ist die Stimme, das Gefühl in der Stimme, Individualität und Kreativität, gepaart mit dem gewissen Etwas, das dich staunen lässt, aber das sich nicht richtig in Worte fassen lässt, das Entscheidende.

TV-AUSTRIA: Castingshows leben oft von bissigen Jury-Kommentaren. Wie direkt sind Sie?
Connor: Ich versuche, objektiv zu sein, ehrlich und aufrichtig. Das haben die Kandidaten, die den Mut beweisen, sich uns vorzustellen, verdient. Sie werden sich demnächst selbst überzeugen können, dass man auch so unterhaltsames Fernsehen machen kann.

TV-AUSTRIA: Sie kennen das Showgeschäft. Wie schafft man es zum dauerhaften Erfolg?
Connor: Mit Authentizität und Disziplin. Selbst bestehen und dabei glücklich sein kann man nur, wenn man ein starkes Umfeld hat, das einen immer wieder erdet. Außerdem braucht man an erster Stelle natürlich die richtigen Songs, die die Menschen da draußen hören wollen.

TV-AUSTRIA: Warum gewinnt so gut wie nie eine Frau?
Connor: Ist das so? Es tut mir leid, aber da kenne ich mich bisher noch nicht so gut aus. Ich habe noch nie eine Castingshow geschaut. Wir gucken zu Hause kein Fernsehen. Aber ich kann Ihnen versichern, dass wir eine bunte Mischung aus Männern, Frauen, Jungs und Mädchen im Finale haben und dass es ein harter Kampf wird.

TV-AUSTRIA: Bislang haben es nur wenige deutsche Castingstars geschafft, sich dauerhaft im Musikbiz zu etablieren. Was ist schief gelaufen?
Connor: Die Kandidaten wurden zu durchsichtig gemacht. X-Factor ist jedoch vom Konzept her ganz anders. Es geht um Musik und Gesang, um Entwicklung und Dokumentation verschiedenster Künstler auf ihrem Weg nach oben. Auch um Erfolg und Niederlage.

TV-AUSTRIA: Formate wie DSDS punkten mit skurrilen Kandidaten und privaten Schicksalen. Wie stehen Sie zum Vorwurf, dass es in Castingshows nur am Rande um Musik geht?
Connor: Ich kann Ihnen versichern, dass es bei uns um Musik geht! Und zwar ausschließlich! Wie gesagt, ich schaue so gut wie nie Fernsehen. Der Lieblingssender meiner Kids ist National Geographic Wild. Den gucken wir manchmal am Wochenende nach der Badewanne alle zusammen. Ansonsten gibt’s bei uns nur ausgewählte Filme.

TV-AUSTRIA: Ihre Kinder sind als potenzielle Sänger vorbelastet. Haben Sie schon den Berufswunsch "Popstar“ geäußert?
Connor: Meine Kinder wachsen mit Musik auf. Ich bringe ihnen bei, ihrem Herzen und ihrer Leidenschaft zu folgen, aber auch, ihre Stärken und Schwächen einschätzen zu lernen. Wenn Musik ihre Leidenschaft ist und sie Talent haben, werde ich sie, wo ich kann, unterstützen.

TV-AUSTRIA: Sind Ihre Kinder manchmal beim Dreh dabei, oder sind Sie in dieser Zeit unter der Obhut Ihrer Großfamilie?
Connor: Nein. Tyler und Summer wissen zwar ungefähr, was ich mache, aber ich glaube, sie finden das nicht so wahnsinnig spannend. Sie waren schon oft bei meinen Konzerten und sogar beinahe bei der ganzen letzten Tournee dabei. Aber zu Hause haben sie mich nun mal in Jeans und T-Shirt am liebsten. Da bin ich einfach nur ihre Mami.

TV-AUSTRIA: Dank Ihrer Dokusoaps hat man viel Privates von Ihnen erfahren. Würden Sie heute noch einmal eine Personality drehen?
Connor: Die wichtigste Lektion war wohl, mein Privatleben nie wieder so zu teilen, wie ich es getan habe. Denn dadurch blieb kein Raum für Geheimnisse mehr. Und die sollte nicht nur jede Künstlerin, sondern auch jede Frau haben.

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