Erstes Österreich-Konzert

Katie Melua verzauberte Innsbruck

18.07.2012


Die britische Sängerin bot Songs aus ihrem neuen Album sowie alte Hits auf.

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Mit einem musikalischen Gefühlsabend der Sonderklasse hat die britische Popsängerin Katie Melua am 17. Juli bei ihrem ersten Österreichkonzert im heurigen Jahr im mit rund 1.400 Besuchern restlos ausverkauften "Saal Tirol" im Innsbrucker Congress aufgewartet. Die 27-jährige, gebürtige Georgierin sang sich, ausgestattet mit überbordendem Charisma, durch die vor Romantik triefenden Songs ihres im Frühjahr erschienenen Albums "Secret Symphony" und bot darüber hinaus ihre großen Hits dar. Das Publikum goutierte Meluas eineinhalbstündigen Auftritt mit Standing Ovations. Am Freitag gastiert die Sängerin am Linzer Domplatz und am 5. und 6. November in der Wiener Stadthalle.

Melua sechsfach mit Platin ausgezeichnet
Seit ihrem Durchbruch mit dem allein in Großbritannien mit Sechsfach-Platin ausgezeichneten Album "Call off the Search" im Jahr 2003 zählt die Allroundkünstlerin zu den ganz Großen am Europäischen Musikmarkt. Dies stellte sie in Innsbruck auch im beinahe intimen Rahmen eindrucksvoll unter Beweis. In ein knappes Glitzerkleid und eine Art Stola gewandet, nahm die zierliche Britin die Congress-Bühne durch ihre gereifte, klare, die gesamte Emotionspalette ihrer Songs eindrucksvoll interpretierende Stimme vom ersten Moment an voll in Beschlag. Ihre fünfköpfige Band war perfekt auf den Star abgestimmt und überzeugte durch ihr gefühlvolles Spiel.

Promo-Tour für "Secret Symphony"
"Secret Symphony" aus ihrem gleichnamigen, heuer erschienenen Album bildete den Auftakt des insgesamt 21 Lieder umfassenden Konzerts. Der Song stammt wie viele auf der mit dem Secret Symphony Orchestra aufgenommenen Platte aus der Feder ihres Entdeckers und langjährigen Förderers, dem britischen Produzenten Mike Patt. Man spürte förmlich, wie sehr ihr die Songs des neuen Albums am Herzen liegen. Melua hatte wiederholt darauf hingewiesen, dass die neue Platte "natürlicher" sei, und sie sich das "Herz heraussingen" habe wollen. Dieses Vorhaben setzte sie Dienstagabend in Innsbruck eins zu eins um. Der Superstar schwebte leichtfüßig durch die poppig, soulig und jazzigen Balladen gehobenen Anspruchs. Die mitunter zaghaft ausgebreiteten Arme bildeten das einzig sichtbare "theatralische Element". "Better than a Dream", "The Bit that I don't get", "The Cry of the lone Wolf", "Heartstrings" - ein Highlight aus der neuen Melua-Kreation folgte dem nächsten.

Publikum schmolz dahin
Spätestens mit ihrer Interpretation der Patt-Komposition "The Walls of The World" brachte die Sängerin, die in rund der Hälfte der Songs auch gekonnt zur Gitarre griff, das Publikum endgültig zum Dahinschmelzen und ließ Gänsehaut-Feeling aufkommen. Das schnellere "Crawling up a Hill" durchbrach auf wohltuende Weise kurz den sentimental-romantischen Melodienstrom. Mit ihrer Hitdebütsingle "The closest Thing to crazy", "If you were a Sailboat" und dem bereits zum Evergreen avancierten "Nine Million Bicycles" brachte sie den Saal endgültig zum Kochen. Bei ihrem letzten Song, dem 2005er-Hit "I cried for you" verdunkelte sich der Saal, ein Lichtstrahl schien auf den nur von einer Violinistin begleiteten Star und Melua verließ im Triumph die Innsbrucker-Bühne.

(Von Wolfgang Eder/APA)

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