Royales Baby

Zu Hause? Spital? Verwirrung um Geburtsort des Babys

07.05.2019

Die Duchess hatte mit Hebamme und Doula eine Hausgeburt geplant.

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Endlich wissen wir, wann der kleine Sohn von Meghan und Harry  auf die Welt kam. Meghan (37) hat ihn am 6.5. um 6.26 zur Welt gebracht. Wie der Buckingham-Palast in London mitteilte, sind Mutter und Sohn "gesund und wohlauf". Er wiegt 3,26 Kilogramm. Prinz Harry, der stolze Papa, hat seiner Freude über die Ankunft des Sohnes in einem Statement freien Lauf gelassen. Strahlend stellte er sich der Presse.

 

 

 

 

Wo kam das Kind zur Welt?

Noch ungeklärt ist allerdings, wo der kleine Sussex-Spross  das Licht der Welt erblickte. Zuerst ging man fix von einer Hausgeburt auf Frogmore Cottage aus. Meghan soll sich dafür mit Hypnobirthingtechniken und einer Hebamme vorbereitet haben. Doch nun berichten britische Medien, das Kind könnte auch in einem Krankenhaus in London das Licht der Welt erblickt haben. Die Rede ist von einer geheimen Fahrt am Sonntag ins "Portland Hospital", bei der auch Scotland Yard beteiligt gewesen sein soll.

Vertrauen entscheidend

Doch warum entscheiden sich Frauen für eine Hausgeburt? oe24.at hat mit der Hausgeburtshebamme Margarete Wana gesprochen, die schon seit 10 Jahren Kinder zu Hause auf die Welt bringt. 

Wana: Frauen entscheiden sich für Hausgeburten, weil sie eine sichere, professionelle, individuelle und durchgehende Betreuung für die Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett haben wollen. Sie suchen sich eine Hebamme aus, der sie vertrauen, die sie von Anfang an begleitet und immer für sie erreichbar ist. Die sogenannte Eins-zu-eins-Betreuung (eine Hebamme ist nur für eine Frau zuständig) hat auch laut zahlreichen Studien viele Vorteile und führt zwangsläufig dazu, dass Frauen besser betreut sind, Komplikationen schneller erkannt werden, die Zufriedenheit größer ist und Frauen und Kinder gesünder sind. In den englischen Leitlinien steht sogar geschrieben, dass einer Frau, die keine speziellen geburtshilflichen Risiken mit sich bringt, eine Hausgeburt empfohlen werden soll. Viele Frauen haben auch bei ihren ersten Geburten keine guten Erfahrungen gemacht und wollen ihr zweites Kind selbstbestimmt gebären.

"Was sind die Vorteile einer Hausgeburt?"

Wana: Die 1:1-Betreuung, die von Beginn an kontinuierlich, individuell, vertraut und professionell stattfindet, ist der größte Vorteil der Hausgeburt. Weiters ist die Hausgeburtshilfe eine Geburtshilfe, die die Gesundheit der Mütter und ihrer Kinder ins Zentrum stellt. Zuhause können Frauen in ihrem eigenen Tempo und aus eigener Kraft gebären, werden nicht in ein Schema gepresst, in das sie und ihre Kinder vielleicht gar nicht passen, weil Geburten eben sehr unterschiedlich sind. Die Geburten sind weniger medikalisiert (für Situationen, die Medikamente notwendig machen, ist selbstverständlich alles vor Ort). Zuhause sind nur vertraute Keime, die dem Körper von Mutter und Kind nichts anhaben können. Last, but not least kann sich bei einer Hausgeburt die Frau aussuchen, wer ihr bei der Geburt beisteht.

"Bringt das Alter der Mama - in diesem Fall 37 - also spätgebärend, erhöhte Gefahren, die eine Hausgeburt ausschließen?"

Wana: "Abgesehen davon, dass seit Kurzem eine Frau erst ab 40 Jahren als „spätgebärend“ bezeichnet wird, geht es in der Hausgeburtshilfe immer um ein individuelles Risiko und weniger um ein statistisches. Das statistische birgt nämlich auch die Gefahr, dass man manche Gefahren nicht erkennt, wenn sie nicht in einem klassischen – statistischem – Szenario auftreten. Es kann also eine Frau mit 30 sich selbst schon als „alte“ Gebärende empfinden, vielleicht ist sie erschöpft, fühlt sich ausgelaugt, hat kaum Unterstützung von Familie oder ihrem Partner, ernährt sich nicht ausgewogen usw. – dann ist das eine weniger gesunde Frau als eine 45-Jährige, die glücklich im Leben steht, sich gut ernährt, der es körperlich und seelisch gut geht, die in einem unterstützenden sozialen Netz eingebettet ist und sich auf ihr Baby freut und gut mit ihm in Kontakt ist. Generell muss man immer zwischen einem statistischen und einem individuellen Risiko unterscheiden und weiters zwischen einem Risiko und einer tatsächlich drohenden Gefahr. Ein Risiko bedeutet auch nicht automatisch eine drohende Gefahr, es bedeutet vielmehr, dass die Aufmerksamkeit vermehrt auf diesen Bereich gerichtet sein soll, um vorbeugen zu können, eine drohende Gefahr rechtzeitig erkennen zu können und Maßnahmen ergreifen zu können, die diese entweder noch abwendet oder eliminiert.

Tipp zum Thema

Mehr zum Thema Hausgeburt gibt es im Buch: "Zu Hause geboren - Die unglaublichen Erlebnisse der Hebamme Margarete" zu lesen.

 

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