Drama auf Burg Hochosterwitz

Fels-Sturz: Bub im künstlichen Tiefschlaf

22.07.2012

Wie kritisch sein Zustand wirklich ist, wird man erst in ein paar Tagen erfahren.

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Derjenige zehn Jahre alte Oberösterreicher, der am Samstag bei einem Felssturz auf der Burg Hochosterwitz (Bezirk St. Veit) in Kärnten schwere Kopfverletzungen erlitten hat, ist auf der Kinderintensivstation des Eltern-Kind-Zentrums (ELKI) in künstlichen Tiefschlaf versetzt worden. Sein Zustand wird von den Ärzten als stabil beschrieben, genaueres könne man aber erst sagen, wenn der Bub in zwei bis drei Tagen aufgeweckt wird, sagte eine Sprecherin des Klinikum Klagenfurt am Sonntag.

Neben dem Zehnjährigen ist bei dem Unglück auch ein 27 Jahre alter Oberösterreicher schwer am Kopf verletzt worden. Sein Zustand war Samstagabend sehr kritisch und lebensbedrohlich. Auch er wurde in künstlichen Tiefschlaf versetzt und auf die Intensivstation verlegt. Der 34 Jahre alte Vater des Buben wurde bei dem Unglück leicht verletzt und nach einer ambulanten Behandlung bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

 


Samstagnachmittag hatte sich ein 100-Kilogramm schwerer Felsbrocken mit 70 Zentimeter Durchmesser aus einer Felswand gelöst und war in eine Gruppe von Besuchern des Mittelalterfestes auf Hochosterwitz gefallen. Hochosterwitz steht auf einem mächtigen, etwa 150 Meter hohen Kalkfelsen. Der Fußweg auf die Burg führt durch 14 Toranlagen, das Unglück ereignete sich zwischen Tor drei und vier. Bei dem Felssturz leicht verletzt wurde auch eine 32 Jahre alte Schaustellerin, die Großmutter des Zehnjährigen erlitt einen Kollaps.

Fußweg bleibt gesperrt
Der Fußweg auf die Burg Hochosterwitz (Bezirk St. Veit in Kärnten) bleibt nach dem Felssturz vom Samstag, bei dem zwei Oberösterreicher (zehn und 27 Jahre) schwer verletzt worden sind, nun doch gesperrt. Es bestehe ein "Restrisiko" weiterer Abbrüche, er habe den Behörden empfohlen, den Fußweg lediglich zur Benützung als Fluchtweg freizugeben, sagte Landesgeologe Franz Goldschmied gegenüber dem ORF Kärnten. Burgherr Karl Khevenhüller-Metsch war am Vormittag noch davon ausgegangen, Besucher an der gefährdeten Stelle unter Aufsicht vorbeischleusen zu dürfen.

Lift
Als offener Hauptzugang auf die Burg steht aber weiterhin der Lift zur Verfügung. Am Vormittag wurde der Kalkfelsen kommissionell untersucht, um festzustellen, ob der Fußweg für die Besucher generell freigegeben werden kann oder nicht. "Es gibt noch ein gewisses Restrisiko. Man muss ja - wenn man das für Veranstaltungen öffnet und die Leute vorbei lässt - den Weg soweit gesichert haben, dass nichts passieren kann", erklärte Goldschmied.  In den nächsten Tagen soll entschieden werden, wie die gefährdete Stelle - etwa mit einem Netz oder mit einer Einhausung - gesichert werden kann.
 

  "Ich hoffe, dieses Unglück bleibt ein Einzelfall", erklärte Burgherr. In der Natur würde es zwar immer wieder zu Seinschlägen kommen, er sei sich aber bewusst, dass für die Zukunft Sicherungsmaßnahmen am Felsen - wie etwa eine Überdachung - getroffen werden müssten, so Khevenhüller-Metsch.


 
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