Fotobeweise

Gangbetten-Skandal in Wiens Spitälern

05.01.2017

Weil viel zu viele Ärzte urlauben, herrscht am Höhepunkt der Grippewelle Chaos pur.

Zur Vollversion des Artikels
© TZOe/Artner
Zur Vollversion des Artikels

Sonja Wehsely ist die bisher letzte einer langen Reihe von Gesundheitsstadträten, die erklärte, dass "Gangbetten in Spitälern der Vergangenheit angehören sollten".

Lokalaugenschein. Die Realität am Mittwoch dieser Woche: massenweise Gangbetten in den Wiener Spitälern, allein im Wilhelminenspital und im SMZ Ost fand ÖSTERREICH fast zwei Dutzend Menschen, die in Gangbetten dahinvegetierten.

Keine Spur davon, dass "Menschenwürde", wie sie etwa Ärztekammerchef Thomas Szekeres einfordert, in die Spitäler einkehrt. Im Gegenteil: In der Stellungnahme des Krankenanstaltenverbunds gegenüber ÖST ER R EICH wird zugegeben, dass "die Situation angespannt ist, weil es eine aktuelle Grippewelle gibt, viele niedergelassene Ärzte auf Urlaub sind und es mehr ältere Patienten mit höherem Behandlungsbedarf gibt".

KAV holt jetzt Mediziner aus dem Urlaub zurück

Man tue wirklich alles, um die Zahl der Gangbetten gering zu halten. Sogar Mitarbeiter würden aus dem Urlaub zurückgeholt. "Welcher Manager hat diese Urlaube angesichts der ,völlig überraschenden' alljährlichen Grippewelle überhaupt genehmigt? Wie konnte der stadteigene Grippemeldedienst Wehselys die Welle verschlafen?", fragt sich FPÖ-Stadtrat Toni Mahdalik: "Die Verantwortung liegt bei Wehsely. Häupl soll sie rasch abziehen."

© TZOe/Artner


Mahdalik spielt darauf an, dass unter der Wiener Ärzteschaft hartnäckig das Gerücht kursiert, die MA 15 habe zu spät vor der anrollenden Grippewelle gewarnt -was diese scharf dementiert. ÖVP-Chef Gernot Blümel fordert nun dennoch eine Sonderprüfung der Gangbettenmisere durch die Prüfer des Stadt-Rechungshofs.

Am Wochenende droht das totale Spitals-Chaos

Weil aber etwa im SMZ Ost ganze Abteilungen wie die HNO geschlossen worden seien, werde die Situation am langen Wochenende sicher noch schlimmer - da ist der Höhepunkt der Grippewelle in Wien erreicht, sagen Ärzte hinter vorgehaltener Hand.

© TZOe/Artner

 

Zur Vollversion des Artikels