Vermarktungsstopp

„Haider" wird patentiert

27.01.2009

Eine Stiftung für Jörg Haider wird gerade gegründet. Am Patentamt in Wien läuft Claudia Haiders Antrag für den Schutz der „Wortmarke“.

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Mitten im Wahlkampf bemühen sich derzeit alle Spitzenfunktionäre des BZÖ, das politische Erbe des verstorbenen Landeshauptmannes Jörg Haider zu pflegen und hochzuhalten: Seit Sonntag heißt die vormalige Lippitzbach-Brücke Jörg-Haider-Brücke, ein Park in Klagenfurt soll demnächst umbenannt werden. Ein Marterl an der Unfallstelle wird folgen.

Um die Kontrolle über den Namen Jörg Haider zu bewahren, wird hinter den Kulissen an einer eigenen Stiftung gebastelt. Die Gründung ist im Laufen, umso verschwiegener gibt man sich hier. Dem Vernehmen nach sollen etwa Preise und Förderungen vergeben werden. An jene, die Jörg Haider wissenschaftlich analysieren wollen. Haiders Doktorarbeit oder auch seine Reden werden hiefür verwaltet. Das Geld soll aus der Verwertung seiner Bücher oder seines Namensrechts hereinkommen.

Wortmarke bald geschützt
Dafür wird derzeit ein Antrag von Witwe Claudia Haider auf dem Österreichischen Patentamt geprüft. Am 4. November des Vorjahres reichte sie ein Formular ein, um die Wortmarke Jörg Haider zu schützen. Ihr Antrag läuft immer noch – bisher ohne offizielle Antwort. Im aktuellen Newsletter des Patentamts – erst letzten Freitag erschienen – heißt es dazu: „Mit der Marke kann sich Claudia Haider leichter gegen die Kommerzialisierung ihres verstorbenen Mannes wehren, sollte jemand auf die Idee kommen, unter den Markenschutz fallende Produkte unberechtigterweise unter dem Namen Jörg Haider zu vermarkten.“ Claudia Haiders Antrag lautet auf zehn – von insgesamt 45 möglichen – Klassen: Angeführt ist hier der übliche Namensschutz wie etwa für Schallplatten, Filme, Bücher, Uhren und Schmuck.

Vom Pinsel bis Klebstoff
Zu finden sind hier aber auch äußerst ungewöhnliche Artikel: von Pinsel und Klebstoff bis hin zu künstlichen Blumen. Auch Spielzeug und Christbaumschmuck sind aufgelistet. Die skurrilste Verwendung wäre wohl ein Feuerlöschgerät (!) von der Marke Jörg Haider. Wenn Claudia Haiders Antrag durchgeht, hätte sie die Mittel, diese Vermarktung zu verbieten.

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