Eine Stiftung für Jörg Haider wird gerade gegründet. Am Patentamt in Wien läuft Claudia Haiders Antrag für den Schutz der „Wortmarke“.
Mitten im Wahlkampf bemühen sich derzeit alle Spitzenfunktionäre des BZÖ, das politische Erbe des verstorbenen Landeshauptmannes Jörg Haider zu pflegen und hochzuhalten: Seit Sonntag heißt die vormalige Lippitzbach-Brücke Jörg-Haider-Brücke, ein Park in Klagenfurt soll demnächst umbenannt werden. Ein Marterl an der Unfallstelle wird folgen.
Um die Kontrolle über den Namen Jörg Haider zu bewahren, wird hinter den Kulissen an einer eigenen Stiftung gebastelt. Die Gründung ist im Laufen, umso verschwiegener gibt man sich hier. Dem Vernehmen nach sollen etwa Preise und Förderungen vergeben werden. An jene, die Jörg Haider wissenschaftlich analysieren wollen. Haiders Doktorarbeit oder auch seine Reden werden hiefür verwaltet. Das Geld soll aus der Verwertung seiner Bücher oder seines Namensrechts hereinkommen.
Wortmarke bald geschützt
Dafür wird derzeit ein Antrag von
Witwe Claudia Haider auf dem Österreichischen Patentamt geprüft. Am 4.
November des Vorjahres reichte sie ein Formular ein, um die Wortmarke Jörg
Haider zu schützen. Ihr Antrag läuft immer noch – bisher ohne offizielle
Antwort. Im aktuellen Newsletter des Patentamts – erst letzten Freitag
erschienen – heißt es dazu: „Mit der Marke kann sich Claudia Haider leichter
gegen die Kommerzialisierung ihres verstorbenen Mannes wehren, sollte jemand
auf die Idee kommen, unter den Markenschutz fallende Produkte
unberechtigterweise unter dem Namen Jörg Haider zu vermarkten.“ Claudia
Haiders Antrag lautet auf zehn – von insgesamt 45 möglichen – Klassen:
Angeführt ist hier der übliche Namensschutz wie etwa für Schallplatten,
Filme, Bücher, Uhren und Schmuck.
Vom Pinsel bis Klebstoff
Zu finden sind hier aber auch äußerst
ungewöhnliche Artikel: von Pinsel und Klebstoff bis hin zu künstlichen
Blumen. Auch Spielzeug und Christbaumschmuck sind aufgelistet. Die
skurrilste Verwendung wäre wohl ein Feuerlöschgerät (!) von der Marke Jörg
Haider. Wenn Claudia Haiders Antrag durchgeht, hätte sie die Mittel, diese
Vermarktung zu verbieten.