"Sie will nur Rache"

Missbrauchte Lehrerin - so verhöhnt Horror-Clique ihr Opfer

15.10.2025

Beim Prozess gegen insgesamt sieben Migranten-Teenager, die einer Lehrerin in Wien ein wahres Martyrium bereitet haben, kommt der endgültige Schock spätestens mit den Aussagen der Angeklagten, die beim Abstreiten vor allem der Sexualverbrechen das Opfer regelrecht zu vernichten versuchen.

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Wien. So schildert bzw. erfindet ein Angeklagter, wie er erstmals in die Wohnung der Frau - die sie später bei einem Einbruch abfackelten - gelangt war. Die 28-Jährige habe zu später Stunde seinen Freund kontaktiert und aufgefordert, zu ihr zu kommen, worauf dieser erklärt hätte, er sei mit einer Gruppe Jugendlicher auf einem Feuerwehrfest. "Nimm sie mit", habe die Lehrerin geantwortet. So sei man zu dritt in der Wohnung gelandet, "mich eingeschlossen", gab der 17-Jährige an.

Von der Gastgeberin habe er dann erfahren, dass sie mit seinem Freund Sex haben wolle, behauptet der Angeklagte. Sie sei auch an ihm interessiert gewesen, was die Betroffene in ihrer kontradiktorischen Aussage allerdings entschieden bestreitet. Sie behauptet vielmehr, gerade dieser groß gebaute, kräftige Bursche habe sie massiv eingeschüchtert, indem er sich als gewaltbereiter Krimineller - er ist wegen Körperverletzung vorbestraft - zu erkennen gab. Laut Anklage drohte er, sie "fertig machen, wenn sie die Polizei ruft". Es würden "binnen kurzer Zeit 50 Leute vor ihrer Tür stehen". Deswegen habe sie sich gezwungen gesehen, der Gruppe auf deren Verlangen Drogen, Essen und Tabak zu finanzieren.

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"Sie will der Gruppe heimzahlen, was ihr passiert ist" 

"Ich habe sie nie erpresst, ihr nie gedroht", bemerkte dazu der beschuldigte 17-Jährige. Die Frau sei auch nicht bestohlen worden, eine abhanden gekommene Spardose habe sie "vielleicht verlegt". Auf die Frage, warum die Lehrerin und die anderen Angeklagten belaste, erwiderte der Jugendliche: "Es geht um Rache." Sie wolle "der Gruppe das heimzahlen, was ihr passiert ist", meinte er unter Anspielung auf das Anzünden ihrer Wohnung, die komplett ausgebrannt ist - während sie auf Urlaub war.

Unter den Angeklagten befindet sich auch ein 16-Jähriger, den die Lehrerin bis 2024 unterrichtet hatte. Der behauptet empört: "Es gab keine Vergewaltigung. Zu 100 Prozent nicht!" 

Neben der Brandstiftung werden den Hauptangeklagten in unterschiedlicher Zusammensetzung mehrere sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Neben Vergewaltigung geht es - was die Delikte gegen die sexuelle Integrität der Betroffenen anlangt - um den sexuellen Missbrauch einer wehrlosen Person und geschlechtliche Nötigung. "Ich hatte mit ihr keinen Sex", versicherte der 16-Jährige. Die Frau habe es "ein Mal bei mir versucht, aber ich habe abgelehnt", behauptete er. Auch das deckt sich nicht mit den Angaben der Pädagogin.

Opfer erlitt posttraumatische Belastungsstörung

Einem im Ermittlungsverfahren eingeholten psychiatrischen Gutachten zufolge erlitt die Frau als kausale Reaktion auf die sexuellen Übergriffe eine chronische Depression und eine posttraumatische Belastungsstörung, die einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen ist. Sie wurde im Ermittlungsverfahren kontradiktorisch vernommen und wird in der Hauptverhandlung nicht mehr als Zeugin aussagen.

Stattdessen wird am Donnerstag ein viereinhalbstündiges Video mit der schonend durchgeführten Befragung der Betroffenen abgespielt. Die Öffentlichkeit dürfte währenddessen aus Opferschutzgründen weitgehend ausgeschlossen werden. Ab 14.30 Uhr soll der psychiatrische Sachverständige sein Gutachten zu den psychischen Folgen der inkriminierten Handlungen erstatten. Zeuginnen und Zeugen sind für kommenden Montag geladen. Sollte die Verhandlung - wie ursprünglich avisiert - am Montag zu Ende gehen, wäre bei sieben Angeklagten mit der Urteilsverkündung zu vorgerückter Stunde zu rechnen.

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