Eine 28-jährige Lehrerin wurde in Wien von sieben Burschen - alle mit Migrationsbackground - vergewaltigt, erpresst, geschwängert, bestohlen und fackelten ihre Wohnung ab. Die drei Hauptangeklagten bekennen sich, ebenso wie der Rest der Bande es wohl tun wird, "nicht schuldig".
Wien. Am Montag hat unter außergewöhnlich hohen Sicherheitsmaßnahmen am Wiener Landesgericht - mehr als ein Dutzend Polizisten sicherten den voll besetzten Saal - der Prozess um eine Lehrerin begonnen, der im Zeitraum Juli 2024 bis Jänner 2025 von mehreren Burschen der "Liesinger Gang" (die zum Tatzeitpunkt 13 bis 17 Jahre alt waren) ein wahres Martyrium zugefügt wurde, wie ihre Rechtsvertreterin zu Beginn der Verhandlung betonte.
Die Hauptangeklagten - ein 15-jähriger Iraker, ein 17-jähriger Rumäne und ein 15-jähriger Afghane zeigen sich zu den zentralen Vorwürfen - Vergewaltigung, sexueller Missbrauch und schwere Erpressung - überhaupt nicht einsichtig oder gar geständig.
Die drei Horror-Kapos der Jugendbande befinden sich aktuell in Untersuchungshaft und wurden von der Justizwache in den Verhandlungsaal gebracht. Insgesamt sind sieben Talahons angeklagt. Im Saal gilt ein Fotografier- und Filmverbot. Den drei Hauptangeklagten werden in unterschiedlicher Zusammensetzung mehrere sexuelle Übergriffe vorgeworfen, neben Vergewaltigung geht es - was die Delikte gegen die sexuelle Integrität der Betroffenen anlangt - um den sexuellen Missbrauch einer wehrlosen Person und geschlechtliche Nötigung.
Die beiden 15-Jährigen sollen laut Staatsanwaltschaft in der Nacht auf den 16. Jänner 2025 gemeinsam mit einem weiteren, erst 14 Jahre alten Angeklagten in die Wohnung der Frau eingebrochen sein, als diese sich im Ausland aufhielt. Sie nahmen Schmuck, Uhren, eine Sonnenbrille und andere Wertgegenstände an sich, um am Ende Feuer zu legen. Die Staatsanwaltschaft hat dieses Faktum als Brandstiftung zur Anklage gebracht. Nur diesem Fall geben die Angeklagten den Einbruch zu, bestreiten aber vorsätzlich die Wohnung angezündet zu haben.
Betroffene hat posttraumatische Belastungsstörung
Einem im Ermittlungsverfahren eingeholten psychiatrischen Gutachten zufolge erlitt die Frau als kausale Reaktion auf die sexuellen Übergriffe eine chronische Depression und eine posttraumatische Belastungsstörung, die einer schweren Körperverletzung gleichzusetzen ist. Ihre Rechtsvertreterin beantragte zum Schutz der Privatsphäre der Betroffenen einen umfangreichen Ausschluss der Öffentlichkeit. Nur so viel wurde noch bekannt: Als das Opfer von einem 16-Jährigen schwanger wurde verabreichten sie ihr K.o.-Tropfen und machten dann Fotos von ihr. Sogar ein Polaroid des positiven Schwangerschaftstest wurde gegen sie verwendet. Die 28-Jährige hatte Angst um ihren Ruf und ihren Job - ließ die Jugendlichen gewähren und wurde brutal ausgenützt, erniedrigt und vergewaltigt.
Begonnen hat das Martyrium, als ein 17-jähriger (eingebürgerter) Österreicher, den die Pädagogin früher unterrichtet hatte und mit dem sie im Frühjahr 2024 einvernehmlichen Sex hatte, seinen Freunden alles erzählte, die die Frau daraufhin laut Anklage mit ihrem Wissen massiv unter Druck setzten - und der Reihe nach (offenbar auch in der Gruppe) über sie herfielen.