Tirol

Bergtour: Slowake erlitt schwere Erfrierungen

22.01.2011

Der 40-jährige hatte bei der Bergung nur mehr 29 Grad Körpertemperatur.

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© APA/EXPA/Johann Groder
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Die derzeit wieder kalten Temperaturen und Schneefall haben in Tirol gleich mehrere Urlaubergruppen in alpine Notlagen gebracht. In Prägraten am Großvenediger ist ein 40-jähriger Slowake beinahe erfroren. Bei seiner Bergung hatte er nach Angaben der Polizei vom Samstag nur noch 29 Grad Körpertemperatur.

Anschluss an Gruppe verloren
Der Slowake war mit sechs Freunden am Donnerstag von Prägraten am Großvenediger mit Tourenskiern über das Dorfertal zur Johannishütte und dann weiter in Richtung Defreggerhaus aufgestiegen, um von dort aus in den nächsten Tagen Touren in die Venedigergruppe zu unternehmen. Bereits beim Aufstieg wurden die Witterungsverhältnisse immer schlechter, es schneite und der Wind wurde zunehmend stärker. Der Slowake konnte das Tempo der Gruppe nicht mehr halten und ging langsamer, während die übrige Gruppe in Richtung Defreggerhaus weitermarschierte.

Total unterkühlt
Nachdem er dort nicht eingetroffen war, vermutete die Gruppe, dass der Urlauber wieder zur Johannishütte zurückgegangen sei. Der 40-Jährige versuchte jedoch zum Defreggerhaus zu gelangen, war aber schon so entkräftet, dass er bei Einbruch der Dämmerung ein Notbiwak errichten musste und sich ein Schneeloch grub. Erst am nächsten Tag fanden ihn Kameraden total ausgekühlt und nicht mehr gehfähig. Bei seiner Bergung durch einen alarmierten Hubschrauber hatte es minus 18 Grad. Der Slowake hatte schwere Erfrierungen an Händen, Füßen und Gesäß erlitten.

Skigruppe mit Hubschrauber geborgen
Mehr Glück hatten sechs tschechische Alpinisten im Alter zwischen 29 und 53 Jahren bei Vals im Bezirk Innsbruck-Land. Die fünf Männer und eine Frau stufte die Polizei als erfahrende Alpinisten ein, sie seien für diese Winterbegehung ausreichend ausgerüstet gewesen. Wegen des schlechten Wetters brachten sie sich im Winterraum einer Hütte in Sicherheit. Ein Hubschrauber flog die Gruppe schließlich am Samstag ins Tal. Sie blieben unverletzt.

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