Empörung

1.000 Ärzte zu Groß-Demo in Wien erwartet

22.03.2015

Im ÖSTERREICH-Interview erklärt der Ärzte-Chef, warum heute protestiert wird.

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© APA/HELMUT FOHRINGER
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Schlag 16 Uhr werden sich heute – laut Anmeldestand vom Sonntag – mindestens 1.000 Spitalsärzte in der Sensengasse am Alsergrund versammeln.

Der Protestzug, an dem somit jeder siebente Spitalsarzt teilnimmt, geht über die Alser Straße und die Zweierlinie zum Maria-Theresien-Platz zwischen den Museen. Dort gibt es eine Schlusskundgebung und ein „Vorsorgedorf“ als Service für die Bevölkerung, die in den Protest eingebunden werden soll. Schließlich signalisierte zuletzt eine Umfrage große Zustimmung zum Protest der Mediziner.

Harte Fronten
Wie ÖSTERREICH berichtete, sind ja in der Nacht auf Samstag die Verhandlungen zwischen Stadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) und den Ärzten um die Neuregelung der Arbeitszeit, der Gehälter und der Rahmenbedingungen ergebnislos unterbrochen worden.

Wehsely attackierte am Sonntag die Ärzte für ihre harte Haltung und die Demonstration. Gleichzeitig sind die Mediziner empört, dass die Stadt eine Urabstimmung ignoriert, obwohl diese mit 87 Prozent gegen Wehselys Paket ausging. Dass die Stadträtin erst am Dienstag weiterverhandeln und die neuen Ärztegehälter jedenfalls noch am Freitag durch den Landtag peitschen will, heizt die Stimmung zusätzlich an.

Josef Galley

Ärzte-Chef Thomas Szekeres greift die Stadt frontal an "Sie wollen über uns drüberfahren"

ÖSTERREICH: Warum wird heute mitten in der Verhandlungsphase von den Ärzten demonstriert?
Thomas Szekeres: Von uns kam nicht die Eskalation, dass zuerst Dienstposten gestrichen werden, dass eine Abstimmung mit 87-Prozent-Mehrheit der Ärzte ignoriert wird und dass ein Landtagsbeschluss forciert wird, noch ehe es überhaupt ein Verhandlungsergebnis gibt.

ÖSTERREICH: Sie kritisieren die Vorgangsweise von Stadträtin Wehsely?
Szekeres: Sie und die Stadtregierung wollen über uns Ärzte drüberfahren. Das ist unprofessionell. Kein Unternehmen, schon gar kein Gesundheitskonzern, kann gegen 90 Prozent der Mitarbeiter geführt werden.

ÖSTERREICH: Und wir Patienten zahlen drauf?
Szekeres: Genau das wollen wir ja verhindern.

VIDEO: Ärzte im Streik: Beginn des Arbeitskampfs

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