Geheimes Material aus Wien

2.100 Wikileaks-Dokumente zu Österreich

29.11.2010

Auch österreichische Diplomaten werden mit vertraulichem Material zitiert.

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2.108 der mehr als 250.000 US-Depeschen, mit deren Veröffentlichung die Internetplattform Wikileaks am Sonntag begonnen hat, haben Bezug zu Österreich. Rund 1700 diplomatische Schriftstücke kommen aus Wien, 405 davon sind "vertraulich" und 107 Depeschen "geheim". Auf der Internetplattform finden sich derzeit zwei Dokumente aus Wien, beide behandeln den Iran.

Hier finden Sie Details zu den Enthüllungen

Vertraulicher Bericht des österreichischen Botschafters im Iran
Als "vertraulich" gilt ein US-Bericht über die Einschätzung des früheren österreichischen Botschafters in Teheran, Michael Postl, zur politischen Situation im Iran. Demnach sah Postl die Präsidentschaftswahlen im Sommer 2009 als "Spielveränderer" ("game changer"), da sie bei großen Teilen der Bevölkerung Reaktionen ausgelöst hätten. Es habe in Wandkritzeleien direkte Kampfansagen an die geistlichen Führer des Landes gegeben, die "neu und signifikant" seien. Über Marzieh Vahid-Dastjerdi, die erste Ministerin in der Geschichte der Islamischen Republik, ist zu lesen, sie sei "eine Art Puppe".

Lesen Sie das Dokument über den Bericht des Botschafters

Geheimbericht zu iranischem Atomprogramm
Das zweite Dokument, das als "geheim" qualifiziert wurde, befasst sich mit dem iranischen Atomprogramm, mit Syrien und Nordkorea. Darin ist etwa von den "frustrierenden Beschränkungen" der Zusammenarbeit Teherans mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO die Rede.

Lesen Sie das Geheim-Dokument zum Atomprogramm

Pikante Dokumente
Wie berichtet, hatte die Internetplattform Wikileaks am Sonntag damit begonnen, 251.287 Dokumente von US-Diplomaten in aller Welt zu veröffentlichen. In den Depeschen ("Cables") sind auch Details aus vertraulichen Gesprächen sowie persönliche Einschätzungen enthalten. Die Veröffentlichung der Dokumente - in Anlehnung an die Watergate-Affäre als "Cablegate" tituliert - ist von Regierungen weltweit kritisiert worden.
 

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