Enthüllungen

WikiLeaks-Gründer: "Bin in Lebensgefahr"

Teilen

Julian Assange im Interview: "US-Armee ist mein ärgster Feind."

Nach der Enthüllung geheimer US-Militärdokumente zum Irak-Krieg durch das Internetportal WikiLeaks hat der Gründer der Internetplattform Sorge um seine Sicherheit. Julian Assange sagte im Interview mit der römischen Tageszeitung "La Repubblica" am Mittwoch, er fürchte um sein Leben. "Es besteht eine kleine, aber nicht unrelevante Gefahr, dass ich getötet werde. Es gibt eine ernsthafte Gefahr, dass ich vor Gericht lande und verhaftet werde. Man versucht, eine Spionageaffäre gegen mich und andere Mitglieder der Organisation aufzubauen", berichtete der 39-jährige.

Als seinen "ärgsten Feind" bezeichnete Assange die US-Armee und die Banken, die die größten Ressourcen investiert hätten, um Wikileaks Steine in den Weg zu legen. Der Australier meinte, es sei beleidigend für ihn, dass man ihn als Journalist bezeichne. Journalisten seien für Kriege mitverantwortlich, indem sie keine Fragen stellen, auf ihre Integrität verzichten und sich "feig auf Regierungsquellen stützen".

"Kein afghanischer Zivilist kam zu Schaden"

Wikileaks habe bisher 76.000 der 90.000 Dokumente in seinem Besitz über Afghanistan veröffentlicht. "Diese Dokumente enthalten genaue Angaben über den Tod von 20.000 Personen. In den zwei Monaten, die seit der Veröffentlichung dieses Materials vergangen sind, ist laut unserer Informationen keinem afghanischer Zivilisten von der Veröffentlichung der Dokumente geschadet worden", so Assange.

Die geheimen US-Unterlagen stammen laut WikiLeaks aus einer Datenbank des Pentagon aus der Zeit vom 1. Jänner 2004 bis zum 31. Dezember 2009. Darin seien "zahlreiche Fälle von Kriegsverbrechen" belegt. Aus den fast 400.000 Dokumenten geht unter anderem hervor, dass die US-Armee trotz ihres Wissens von Folterungen von Gefangenen durch irakische Sicherheitskräfte nicht einschritt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.