500 Euro plus

Beamte kassieren wieder ab

09.12.2009

Die achte Verhandlungsrunde zwischen Regierung und Beamtenvertretern brachte eine Einigung.

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© Johannes Kernmayer/TZ ÖSTERREICH
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Als sich die Herren, samt einer Dame, gestern knapp nach 13 Uhr, um den grünen Tisch im Bundeskanzleramt versammelten, war die Stimmung gespannt-freundlich. Man sei hier, um sich heute „gemeinsam zu einigen“, erklärte SP-Bundeskanzler Werner Faymann gleich zu Beginn der achten Beamtenlohn-Verhandlungen. Sieben Sitzung über die Lohnerhöhungen für Beamte waren bislang gescheitert.

Denn die Regierung wollte „nur“ 77 Millionen Euro, also eine Lohnerhöhung von 0,7 % springen lassen. Beamten-Gewerkschafts-Boss, Fritz Neugebauer, verlangte hingegen weit mehr – genauer gesagt 121 Millionen Euro plus für seine Beamten.

4 Stunden Verhandlungen dann 111 Mio. Euro plus
Nach vier Stunden harter Verhandlungen, die immer wieder unterbrochen wurden, kam dann endlich der Durchbruch: Fritz Neugebauer kann sich freuen: Seine Beamten erhalten ein Plus von 111 Millionen Euro. Das entspricht jenem einen Prozent, von dem ÖSTERREICH berichtet hatte. Aber auch der Bundeskanzler kann sich freuen:

  • Wie Faymann und SP-Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek gefordert hatten, werden die Lohnerhöhungen auch sozial gestaffelt.
  • Beamte, die unter 1.700 Euro brutto verdienen erhalten eine Erhöhung von 1,2 Prozent.
  • Jene, die mehr verdienen, erhalten 0,9 Prozent – also die von der Gewerkschaft geforderte Inflationsabgeltung. Dazu erhält jeder Beamte noch vier Euro dazu. Im Schnitt ergibt das ein Plus von 500 Euro mehr für jeden.

Faymann kämpfte für soziale Staffelung
Faymann und Pröll zeigten sich nach der Einigung ebenso zufrieden wie Neugebauer – immerhin stand eine Streikdrohung im Raum. Heinisch-Hosek schien hingegen verwundert, dass plötzlich doch so viel mehr Geld zur Verfügung stünde. Schließlich hatte sie wochenlang vom Finanzministerium nur ein Pouvoir für maximal 77 Millionen Euro Gesamtvolumen für die Gehaltserhöhungen erhalten. Durch die soziale Staffelung sei aber „eine höhere Gerechtigkeit“ erzielt worden. Wie auch immer.

Wieder ein Sieg für „sturen“ Neugebauer
Neugebauer, der für seine Sturheit berühmt ist, wird nun erneut in der Gewerkschaft als „Star“ bezeichnet. Für seine 350.000 Beamte hat er immerhin in Zeiten der Krise 111 Millionen Euro herausgeholt.

Sorgenvoller wird nun freilich Finanzminister Josef Pröll sein, der das viele zusätzliche Geld aufbringen muss…

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