Innenministerium

Mikl-Leitner: Keine Pensionierungswelle

23.05.2011

Mit einem "Projekt 50+" will man Beamte zukünftig länger im Dienst halten.

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Im österreichischen Innenministerium wird die von Polizeigewerkschafter Hermann Greylinger (FSG) befürchtete "Pensionierungswelle" in der Exekutive als haltlose Hypothese eingeschätzt. "Schlicht und ergreifend Blödsinn", hieß es Montag am späten Nachmittag bei einem Hintergrundgespräch im Ministerium von Johanna Mikl-Leitner (V). Derzeit etwas mehr als 500 Pensionierungen stünden pro Jahr rund 1.000 Aufnahmen gegenüber.

526 Pensionierungen im Jahr 2009
"Wir hatten im Jahr 2009 exakt 526 Pensionierungen (aus Krankheitsgründen, altersbedingt und für Beamte über 65), im Jahr 2010 waren es 536, im Jahr 2011 bis März 71. (...) Wir nehmen derzeit pro Jahr rund 1.000 Personen in den Dienst der Exekutive auf", erklärte man. Damit ließen sich auch die bis zum Ende der Legislaturperiode in der Regierungsübereinkunft versprochenen 1.000 Beamten mehr realisieren - sogar früher.

Was die Pensionsrechner nicht freuen wird: Derzeit gehen die Beamten im Durchschnitt mit 57,4 Jahren in Pension. Allerdings, durch die Altersstruktur der Exekutivbeamten ergibt sich erst in einigen Jahren ein erhöhter Nachbesetzungsbedarf. "Wir schauen uns die Altersschichtung an. Es sind auch nicht so wenige, die länger dienen (als durch die mögliche Inanspruchnahme der geltenden 'Hacklerregelung', Anm.). Wir stellen fest, dass sich in den nächsten Jahren (2014/2015, Anm.) die Zahl der jährlichen Pensionierungen auf 800, möglicherweise auch auf 900 erhöhen wird", hieß es im Ministerium.

"Projekt 50+" soll Beamte länger im Dienst halten
Laut den aktuellen Statistiken - so erklärte man - liege der "Bauch" in der Altersschichtung bei den Beamten der Exekutive zwischen den 40- und 50-Jährigen. Aus den Jahrgängen 1961 und älter stammten derzeit 8.045 Polizisten, "nicht einmal ein Drittel und nicht die Hälfte" der Beamten, wie man erklärte. Ein Stand von um die 27.500 Exekutivbeamten könnte garantiert werden. Insgesamt baue man Verwaltungsdienstposten sukzessive ab - und schichte in Richtung Exekutive um. Die Spitze des Ersatzbedarfes dürfte - so die derzeitigen Pensionsregelungen bis dahin halten - erst in rund 15 Jahren erreicht werden (theoretisch dann maximal rund 1.300 Beamte in einem Jahr).

Zusätzlich will man im Innenressort durch ein "Projekt 50+" mehr Beamte der Exekutive dazu bringen, länger im Dienst zu bleiben. Hier müsse man aber auch noch danach trachten, entsprechende Aufgabenverteilungen zu ermöglichen, hieß es abschließend.

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