"Habe mich verdrückt"

ÖVP-Politikerin zu SPÖ-Gemeinderat: "Blödes Schwein"

29.10.2019

Riesen-Aufregung in Korneuburg um ein Wut-Posting der Vizebürgermeisterin: Sie soll den SP-Bezirksvorsitzenden als „blödes Schwein“ bezeichnet haben.

Zur Vollversion des Artikels
© all/Facebook/Fotomontage
Zur Vollversion des Artikels

Korneuburg. Die Vorgeschichte der Affäre um die pensionierte Poly-Direktorin und VP-Politikern Helene Fuchs-Moser: Wie bekannt wurde, war die langjährige VP-Gemeinderätin, ehemalige Spitzen-Sprinterin und Olympionikin Sabine Tröger unlängst zu den Neos übergelaufen. Kolportierter Grund: Identifikationsprobleme. Sie wolle eine „bürgernahe und konstruktive Alternative zum Meinungsmonopol der ÖVP bieten“ verkündete sie den Austritt aus der Stadt-ÖVP und den Wechsel zu den Neos.

Bei der Gemeinderatswahl im Jänner 2020 wird sie das pinke Team in Korneuburg anführen. Die anderen Parteien in der 13.000-Einwohner-Stadt kommentierten den Wechsel mehr oder weniger genüsslich bis hämisch. Von Hass-Postings aber weit und breit keine Spur. SPÖ-Bezirksvorsitzender und Gemeinderat Martin Peterl teilte daraufhin auf Facebook ein Bild lachender Anzugträger mit Sektgläsern (übrigens sind darauf auch zwei EX-US-Präsidenten zu sehen) und Peterl kommentierte das Foto mit den Worten: „Mit großer Macht kommt große Verantwortung, der die ÖVP aktuell möglicherweise nicht gerecht wird…“ Angesichts mancher Holzhammermeldungen der benachbarten SP –Langenzersdorf ein geradezu harmloser Satz.

Umso unverständlicher die Antwort vom Facebook-Account der aktuellen Vizebürgermeisterin nur 20 Minuten später: „Blödes Schwein.“

© Facebook Screenshot

ÖSTERREICH versuchte Helene Fuchs-Moser Dienstagvormittag deswegen zu erreichen, und bekam von ihr eine Antwort: „Ich habe mich verdrückt. Ich war auf mehreren Kanälen, Facebook, Messenger, WhatsApp gleichzeitig unterwegs und die Worte waren eigentlich eine private Nachricht an jemanden auf WhatsApp.“ Jeder der sie kenne, wisse, „dass das nicht mein politischer Stil ist.“ Erst ein Freund habe sie nach wenigen Minuten auf den „Irrtum“ hingewiesen, worauf sie das Posting auch sofort gelöscht habe.
 
Martin Peterl wundert sich über diese Erklärung: „Fuchs-Moser muss sich öffentlich entschuldigen und zurücktreten.“
 
SPÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar tobt: „Geht es noch niveauloser? Einen politischen Konkurrenten ‚Blödes Schwein‘ zu nennen ist nicht zu entschuldigen und erfordert klare Konsequenzen. Landeshauptfrau Mikl-Leitner und die ÖVP, die ja immer das Miteinander predigen, sind gefordert einzuschreiten.“
 
Zur Vollversion des Artikels