Es wird nicht besser: Im Februar waren in Österreich 397.589 Menschen arbeitslos – zusammen mit Schulungsteilnehmern sind 466.226 Personen ohne Job. Das ist ein Plus von 5,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Damit liegt die Quote bei 10,3 %. Noch nie seit 1945 waren so viele Menschen betroffen, bestätigt AMS-Chef Johannes Kopf gegenüber ÖSTERREICH. Warum, ist leicht erklärt: Die Wirtschaft wächst nicht – und es drängen immer mehr Menschen auf den Arbeitsmarkt. Und es ist zumindest in den nächsten beiden Jahren keine Besserung in Sicht.
Die Problemfelder sind bekannt: Besonders stark gestiegen ist die Arbeitslosigkeit in Wien (+20,4 %). Überdurchschnittlich betroffen waren erneut Ausländer (+20,5 %), Ältere ab 50 (+14,6 %) und Behinderte (+15,4 %).
Der Trend zu weniger Schulungen setzte sich auch im Februar fort: Die Zahl der Teilnehmer sank um 18,4 % auf 68.637 Personen.
In allen Bundesländern ist die Arbeitslosigkeit gestiegen
AMS-Chef Kopf ist pessimistisch: "Es wird 2015 und 2016 weitergehen"
ÖSTERREICH: Warum steigt die Arbeitslosigkeit so stark? Johannes Kopf: Die Wirtschaft stagniert. Zwar steigt die Zahl der Beschäftigten, aber nicht genug: Seit 2014 sind 44.000 dazugekommen, nur 19.000 haben einen Job gefunden.
ÖSTERREICH: Woher kommen die „Neuzugänge“? Kopf: Aus der EU: Rumänien, Ungarn und Deutschland. Dazu kommen die Effekte der Pensionsreform. Die Menschen können erst später in Pension. Drittens: Durch die bessere Kinderbetreuung drängen auch immer mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt.
ÖSTERREICH: Wann sinkt die Arbeitslosigkeit wieder? Kopf: Wir rechnen 2015 und 2016 mit weiteren Steigerungen. Eine Trendwende soll es 2018 geben. Das ist aber mit Vorsicht zu genießen.
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