Wehrpflicht-Debatte

Sozialjahr: Hundstorfer verteidigt Zahlen

08.02.2011

Der Sozialminister räumt einen Spielraum bei den Organisationskosten ein.

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© TZ ÖSTERREICH/Singer
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Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) hat Dienstagmittag im burgenländischen Rust seine Zahlen zum freiwilligen Sozialjahr verteidigt. Das "Zahlenspiel", das derzeit in der Öffentlichkeit gespielt werde, bestehe aus drei Positionen. Zwei davon seien vom Nationalrat beschlossen worden. Bei der dritten Position, nämlich jenem Teil, der von den Organisationen bezahlt werde, gebe es eine "gewisse Spielwiese, das gebe ich zu", so Hundstorfer bei einer Pressekonferenz anlässlich der Klubklausur der SP-Burgenland.

Verpflegskostenzuschuss
Unterschieden werde beispielsweise, ob ein Zivildiener im Innen- oder Außendienst arbeitet. Bei Organisationen, wo der Zivildiener den ganzen Tag auf der Straße im Einsatz sei, gebe es einen erhöhten Verpflegskostenzuschuss. Anders sei es, wenn er "den ganzen Tag in irgendeinem Altenheim oder Geriatriezentrum beschäftigt ist, dann gibt es einen geringeren Verpflegskostenzuschuss, weil er dort entsprechend verpflegt wird", erläuterte der Sozialminister.

ÖVP: "Auf breiter Ebene getäuscht"
Die ÖVP hatte zuletzt die Zahlen Hundstorfers bezweifelt, Vizekanzler Josef Pröll hatte gemeint, hier sei "auf breiter Ebene getäuscht" worden. Auch der Chef der Zivildienstservice-Agentur, Ferdinand Mayer, hatte die Auffassung vertreten, dass die ursprüngliche Rechnung Hundstorfers, wonach das freiwillige Sozialjahr trotz Bezahlung nach Kollektivvertrag nur fünf Millionen mehr als der Zivildienst kostet, nicht aufrechterhalten werden könne.

Ausbildungszyklen
Klar ist für Hundstrofer, dass man, wenn man die Menschen zwölf Monate beschäftige, übers Jahr gerechnet weniger Ausbildungszyklen brauche, als bei einer neunmonatigen Beschäftigungsdauer. Dass es einen gewissen Rationalisierungseffekt gebe, wenn Menschen zwölf Monate eingesetzt werden können anstatt nur neun, das würden auch die größten Kritiker zugeben. Man sei mit den Organisationen in einem permanenten Diskussionsprozess, so Hundstorfer.

Benefits
Ein entscheidender qualitativer Punkt sei die Frage, welche Benefits man nach einem sozialen Jahr für den weiteren beruflichen Lebensweg mitnehmen könne. Wie diese Benefits dann genau aussehen, soll bis Ende März feststehen. Seitens der SP-Burgenland hieß es von Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) man stehe "absolut zu diesem Konzept".

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