Studie

Streit über Islam-Lehrer-Studie geht weiter

30.01.2009

Die Islam-Studie erhitzt viele Gemüter: Die Islamische Glaubensgemeinschaft wehrt sich und H. C. Strache haut wieder einmal auf den Tisch.

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© EPA/FEHIM DEMIR
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Unterschiedlichste Reaktionen gibt es zu der Studie über Islam-Lehrer in Österreich wonach ein Fünftel der Befragten die Demokratie als unvereinbar mit dem Islam hält. Nach Wiens Bürgermeister Häupl melden sich nun auch die Islamische Glaubensgemeinschaft und, natürlich, der Landesparteiobmann der FPÖ-Wien, NRAbg. Heinz-Christian Strache zu Wort.

Große Betroffenheit in Glaubensgemeinschaft
Die aufgeworfenen Fragen in der Studie seien laut Islamischer Glaubensgemeinschaft zwar ernst zu nehmen, doch wegen der negativen Stereotypisierung wachse die Sorge vor ernsten Auswirkungen auf das gesellschaftliche Klima in Österreich, hieß es am Freitag in einer Aussendung. Man will nun "sachlich, nüchtern und fair" eine Analyse der kompletten Studie durchführen, um zukünftige Schritte zu setzen.

In der Islamischen Glaubensgemeinschaft sei die Betroffenheit groß, "nicht nur die Lehrerschaft fühlt sich an den Pranger gestellt". Nach einer umfassenden Analyse der Studie wolle man vor allem in zwei Richtungen arbeiten: Aufklärung und mehr Präsenz der Fachinspektoren. Man sei um eine ständige Qualitätssicherung und -steigerung bemüht, etwa durch Schaffung von Bildungseinrichtungen oder die Erhöhung der Zahl der Fachinspektoren von ursprünglich einer auf nunmehr acht Personen.

Irritierende Fragestellung
Ein weiteres Mal kritisierte die Islamische Glaubensgemeinschaft allerdings die Fragestellungen in der Studie. Es handle sich zum Teil um "irritierende Wendungen", die "suggestiv eine Antwort vorgeben". Man habe es verabsäumt, "in die Formulierung der Fragestellung einzugreifen", hieß es in der Stellungnahme - wobei gleichzeitig versichert wurde, dass man die Freiheit der Wissenschaft respektiere.

Der Autor der Studie, Mouhanad Khorchide, hat unterdessen in der Wochenzeitung "Die Furche" Stellung genommen. Er kritisiert unter anderem, dass die Ergebnisse seiner Studie in der öffentlichen Diskussion auf den Aspekt eines Demokratiedefizits reduziert würden.

Strache für konsequentes Vorgehen
Der Landesparteiobmann der FPÖ-Wien, NRAbg. Heinz-Christian Strache erinnert Häupl in einer Aussendung, dass die FPÖ schon am 10.09.2007 ein im Unterricht verwendetes Schulbuch präsentiert habe, das genau in jene Richtung gehe, die jetzt von Häupl und Co. so erstaunt zur Kenntnis genommen werde. Die FPÖ warne überdies schon seit Jahren vor extremistischen Tendenzen bei islamistischen Lehrern, es gab auch in der Vergangenheit immer wieder Fälle, die zu öffentlicher Diskussion geführt haben.

Auch der Umgang mit der islamischen Glaubensgemeinschaft und die Haltung des SP-Abgeordneten Al Rawi zu den undemokratischen Vorgängen innerhalb dieser Institution werden noch zu beleuchten sein, meint Strache abschließend.

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