Nach Islam-Studie

SPÖ gegen Fundamentalisten als Islam-Lehrer

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Die Parteien reagieren heftig auf die jüngste Islam-Studie. Die ÖVP will, dass Unterrichtsministerin Schmied eine eigene Studie in Auftrag gibt.

Die Studie, wonach fast 22 Prozent der in Österreich tätigen Islam-Lehrer die Demokratie ablehnen, sorgt weiterhin für Aufregung bei den Parteien. Die SPÖ pocht auf eine Erklärung seitens der Islamischen Glaubensgemeinschaft, die ÖVP fordert SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied zum Handeln auf. Das BZÖ fordert eine Änderung des Religionsunterrichtsgesetzes. Und die Grünen sind für eine Diskussion über die Inhalte des Religionsunterrichts und die dienstrechtliche Stellung der Lehrpersonen.

SPÖ: Keine Fundamentalisten
Eine "umfassende Erklärung" seitens der Islamischen Glaubensgemeinschaft fordert SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer. Es müsse sichergestellt werden, dass keine fundamentalistische oder demokratiefeindliche Haltung in den Schulen zum Ausdruck gebracht werde.

ÖVP: Schmied muss handeln
ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon will ebenfalls einen "umfassenden Dialog mit der islamischen Glaubensgemeinschaft". Die Grundwerte der Schule - "nämlich Demokratie, Humanität, Offenheit, Solidarität, Toleranz, Friede und Gerechtigkeit" - müssten selbstverständlich unabhängig von der Konfession gelten. Und Schmied müsse "rasch eine eigene Studie in Auftrag" geben, die die ursprüngliche bestätigt oder widerlegt.

BZÖ: Staat soll Lehrer auswählen
Der Orange Menschenrechtssprecher Gerald Grosz verlangt eine Änderung des Religionsunterrichtsgesetzes. Um radikale Tendenzen im islamischen Religionsunterricht zu vermeiden, solle in Zukunft der Staat und nicht die Religionsgemeinschaften entscheiden, wer als Religionslehrer zugelassen wird. Sollte die "bisher untätige Unterrichtsministerin" nicht umgehend handeln, brauche man sich in Österreich "nicht zu wundern, wenn unter den Augen des Staates ideologische Erben von Terrorregimen in Österreich herangezogen werden".

Grüne: keine "Parallelgesellschaft"
Der Grüne Bildungssprecher Harald Walser warnt er vor einer "Parallelgesellschaft": "Wer die Menschenrechte ablehnt oder die Todesstrafe für abtrünnige Muslime befürwortet, hat an einer österreichischen Schule nichts verloren", so Walser.

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