Krisensitzung

Stronach-Partei zerstört sich selbst

25.11.2014

Team Stronach gewährt Nachbaur einen Rückzug ohne Gesichtsverlust.

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Frank Stronach wollte in Kanada nicht zu früh geweckt werden: Und so trat der Parlamentsklub des Team Stronach am Dienstag erst gegen 14 Uhr (acht Uhr Ortszeit bei Frank in Aurora) zusammen. Denn der Parteigründer wollte selbst per Telefon die Regie der Krisensitzung führen.

Nach dreieinhalb Stunden endete das Treffen: Stronach gewährt Nachbaur einen Abgang ohne Gesichtsverlust. Heißt konkret: Sie bleibt vorerst Klubchefin. Allerdings wird sie das Amt bei der Geburt ihres Kindes – das dürfte im März sein – sehr wohl zurücklegen. Ihr Nationalratsmandat und damit die Gage von 8.300 € soll Nachbaur behalten. Vorerst. Stronach selbst soll die sofortige Demontage seiner Ex-Vertrauten per Telefon verhindert haben: "Man darf die Kathrin nicht beschädigen."

Neuer starker Mann bei Stronach ist eine Frau

Neue starke Frau im Team Stronach wäre dann Waltraud Dietrich. Sie ist schon jetzt geschäftsführende Klubobfrau und kassiert als solche die erhöhte Gage von 14.300 Euro. Sie wird dann quasi „Alleinherrscherin“ im Klub. Die Steirerin könnte eine Schlüsselrolle im Wahljahr 2015 spielen, ist doch die Steiermark das einzige Bundesland, in dem Stronach antreten will.

Wie viel Geld erhält Nachbaur für Rückzug?
Offen ist, ob Nachbaur für ihren Rückzug nicht doch Geld erhält. Intern war von einem "Package" die Rede. Nachbaur selbst sprach nach der Sitzung von „charakterlosen Intriganten“, die die "dreistesten Lügengeschichten" erzählt hätten. Das habe sie sehr belastet und gekränkt. "Die zuletzt kolportierten Zahlen (900.000 Euro, Anm.) entbehren jeder Grundlage", so Nachbaur.

Ist das Team Stronach jetzt am Ende? "Die Partei lag bisher bei einem Prozent und niemand glaubt, dass das Team Stronach durch diese Ereignisse jetzt mehr Stimmen erhalten wird", sagt der Politologe Peter Filzmaier. (fis, gü, prj)

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