Tor zur WM offen

Alaba und Janko schießen Schweden ab

07.06.2013

Brasilien, wir kommen! Unser Team vernascht auch die „Schweden-Bomben“.

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Das war eine Prachtleistung unserer Mannschaft. Fast 50.000 feierten Alaba und Co. Das ÖFB-Team steckte auch die Verletzungen von Pogatetz (Cut) und Janko (Faserriss) bravourös weg. In dieser Verfassung fahren wir zur WM.

Dabei sieht es zu Beginn nicht nach einem Erfolg aus. Die Schweden steigen hart ein, lassen uns kaum Spielraum, sind kompakt und brandgefährlich. Nach wenigen Sekunden wird Kacaniklic von Garics im Strafraum umgerissen. Kein Elfer. Glück für uns.

Nach einem Patzer von Garics jagt der freistehende Elmander die Kugel aus kurzer Distanz in den Nachthimmel (5.). Von unserer Elf ist in dieser Phase wenig zu sehen. Im Mittelfeld verlieren wir die meisten Zweikämpfe. Abspielfehler, Nervosität.

Alaba und Janko bringen die Arena zum Beben
Anders die Schweden. Die versuchen’s mit Direktspiel, sind viel ballsicherer als wir. Nach elf Minuten eine Ideal-Vorlage von Ibrahimovic. Olssons Abschluss fällt schwach aus.

Doch wie aus dem Nichts unser Führungstreffer: Harnik ist durch, wird von Schwedens Keeper Isaksson brutal zu Fall gebracht. Klarer Strafstoß. Alaba tritt an, täuscht Isaksson, bringt den Prater mit unserem 1:0 zum Beben (25.). Zwei Minuten später totale Verwirrung in der schwedischen Hintermannschaft.
Arnautovic trifft das Außennetz.

In der 32. Minute das 2:0 für unser Team: Flanke von Harnik, Janko mit dem Flugkopfball – passt genau ins Eck! In der zweiten Halbzeit ist es ein Duell auf Augenhöhe. Unterhaltsam und prickelnd. Ibrahimovic (67.) scheitert per Kopf an Almer. Der für Janko eingewechselte Weimann vergibt unser 3:0 (72.).

Und im Finish wird’s eng: Elmander verkürzt mit einem Lupfer auf 2:1 (82.). Die Schweden drücken, doch wir retten den Sieg. Bravo!

Ibracadabra einfach weggezaubert!

30 Millionen Euro Marktwert, 15 Millionen Jahresverdienst, 41 Volltreffer und 20 Vorlagen in 53 Spielen für Paris Saint-Germain – aber gegen unser Team blieb Ibra ohne echte Chance. Ein Verdienst unserer Defensive!

Vor allem Basel-Legionär Dragovic machte aus dem 1,95 Meter großen und 95 Kilo schweren Schweden-Bomber einen Rohrkrepierer. Im Europacup ließ er bereits Wayne Rooney (Man United), Hulk (Zenit St. Petersburg) und Fernando Torres (Chelsea) alt aussehen. Gestern meldete der Ex-Austrianer gemeinsam mit Pogatetz und Prödl auch Ibrahimovic ab.

Erste Chance für Zlatan erst nach einer Stunde
Bezeichnend: Der Superstar (spielte schon bei Ajax, Juve, Inter, Barça und Milan) rieb sich in den Zweikämpfen auf, arbeitete mit Händen und Füßen, ließ sich aber auch immer wieder fallen. Seine erste Chace in Minute 57: Von der Strafraumgrenze ließ Ibra einen Schuss los, fand aber in Almer seinen Meister. Gefährlicher: Sein Kopfball (61.) nach einer Ecke. Almer hielt – Glück! Es war gestern eben nicht Zlatans Tag – dafür umso mehr jener unserer Abwehr.

Stimmung war schon WM-tauglich

Schon eine halbe Stunde vor dem Anpfiff erstrahlte die Happel-Arena in Rot-Weiß-Rot. Mittendrin ein blau-gelber Fleck. 3.000 Schweden waren unter den knapp 50.000. Hochstimmung im Prater. Viele hatten sogar kleine rot-weiß-rote Fähnchen aufs Auto gesteckt. Unterm Riesenrad trafen sich österreichische und schwedische Fans. Das Großaufgebot der Polizei wäre gar nicht nötig gewesen. Es herrschte eine freundschaftliche Atmosphäre. Pfiffe im Stadion dann für Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic. Und tosender Applaus bei der Mannschaftsaufstellung für unser Bayern-Juwel 
David Alaba.



Für VIPs gab es Nordsee-Krabben aus Schweden
Vor der Hymne noch ein besonderer Song: Tage wie dieser von den Toten Hosen. Im VIP-Club klirrten die Champagner-Gläser, wurden Nordsee-Krabben und Spezialitäten vom schwedischen Fischmarkt serviert. Österreich gegen Schweden – ein Fußball-Leckerbissen und ein Spiel für die Rekordbücher!
Denn: Auch unser letztes Heimspiel gegen Irland ist mit ziemlicher Sicherheit ausverkauft. Damit steht fest: Das Team stellt in dieser WM-Quali einen Zuschauer-Rekord auf, knackt locker die 200.000er-Marke. Kapitän Christian Fuchs (Schalke) sagt: „Die Leute sind nicht ohne Grund euphorisch. Sie honorieren die Leistungen. Das ist Ansporn und Verpflichtung zugleich.“

Christian Russegger

 

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