Bundesliga

Austria hat Titel auf Servierteller

12.05.2013

Kräftige Lebenszeichen von Admira und Mattersburg.

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Der 24. Meistertitel der Vereinsgeschichte liegt für die Austria auf dem Servierteller. In den auf der Website der Wiener vielsagend als "Final-Doppel" bezeichneten Heimspielen gegen die Nachzügler Wiener Neustadt und Mattersburg reichen vier Zähler, um als frisch gebackener Champion zum Abschluss nach Salzburg zu reisen. "Wir wollen das jetzt so schnell wie möglich fertig machen. Es ist ja auch mit Stress verbunden", meinte Trainer Peter Stöger nach dem 3:0 am Innsbrucker Tivoli .

82 Minuten lang mühte sich der Tabellenführer dort gegen das Schlusslicht, ehe Philipp Hosiner einigermaßen glücklich zuschlug. Dass der nun 31-fache Saison-Torschütze den Treffer als "pures Glück" bezeichnete, war nicht ohne Grund. Eigentlich schlug Hosiner über den Ball, vom Standfuß des Stürmers senkte er sich dennoch über Wacker-Goalie Safar ins Netz.

Vier Punkte bei kommenden Heimspielen sollten reichen
Der Treffer war jedoch bezeichnend für die bisherige Saison der Austria. Auch bei durchwachsenen Auftritten haben die Favoritner bisher fast immer am Ende die Nase vorne. Mitentscheidend ist auch, dass der Spitzenreiter in engen Partien von der Bank Qualität einwechseln kann. Am Tivoli brachten Roman Kienast und Nacer Barazite die Offensive in Schwung.

Barazite erzielte bei seinem dritten Einsatz als Joker nach seiner Rückkehr nach Wien seinen ersten Treffer nach Vorarbeit von Kienast. Beim 3:0 konnte Safar den Torschuss des Niederländers nur kurz abwehren, Hosiner staubte ab. Dass die Austria dabei auch den Mut zum Risiko nahm, gab Stöger zusätzlich recht: "Wir haben die Devise ausgegeben, dass wir auf drei Punkte spielen und nicht mit einem Unentscheiden nach Hause fahren wollen", verriet er nach der Partie.

Auswärts ist die Rekord-Bilanz der Austria weiter beeindruckend: 13 Siege und vier Remis in 17 Partien lassen die kommenden zwei Heimauftritte fast als Nachteil erscheinen. Dem Nervenkitzel eines Titel-Endspiels beim (Noch)-Meister in Salzburg will man sich bei den Wienern aber nicht aussetzen.

"Jetzt haben wir zwei Heimspiele, da wollen wir das schon frühzeitig entscheiden", betonte Hosiner, der wie seine Kollegen auf zwei ausverkaufte Partien in der Generali-Arena setzen darf. Am 22. Mai soll nach dem Spiel gegen Mattersburg demnach die erste große Party steigen. "Wir haben die Möglichkeit, alles klar zu machen. Das ist unser Ziel und unser Wunsch", meinte Stöger. Und als i-Tüpfchen winkt der Austria im Cup-Finale am 30. Mai gegen Pasching ja auch noch das elfte Double der Geschichte.

 

Auf Seite 2: Kräftige Lebenszeichen von Admira und Mattersburg

Der Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga bleibt weiter dramatisch. Drei Runden vor Schluss ist nun wieder Wacker Innsbruck nach einer 0:3-(0:0)-Heimniederlage gegen Tabellenführer Austria Wien Letzter. Allerdings haben die vor dem Sonntagsspiel siebentplatzierten Mattersburger nach dem 1:1 (1:1) in Ried nur zwei Punkte Vorsprung auf die Tiroler, die von der Admira überholt worden sind.

Die Niederösterreicher gaben am Samstag mit dem 3:0-(0:0)-Heimsieg ein kräftiges Lebenszeichen im Kampf um den Klassenerhalt von sich und liegen nun einen Zähler vor Innsbruck. Dazwischen rangierten vorerst punktegleich mit dem Schlusslicht noch die Wiener Neustädter, die zu Hause am Sonntagnachmittag Titelverteidiger Red Bull Salzburg empfingen.

"Jetzt sind einmal wir hinten. Aber auch in (der nächsten Runde in) Salzburg kann man gewinnen. Dann haben wir noch zwei Spiele, wo man auch sechs Punkte machen kann. Wir müssen ruhig bleiben und die Nerven bewahren. Ich traue es meiner Mannschaft zu, dass sie noch punkten kann", betonte Innsbruck-Trainer Roland Kirchler nach der etwas unglücklichen Niederlage gegen die Austria, die in den letzten zehn Minuten ihre Treffer erzielte.

"Ich habe jetzt den Spielern zwei Tage freigegeben, damit sie auch ein wenig abschalten. Jetzt soll jeder einmal den Muttertag schön verbringen. Und ab Dienstag wollen wir das Unmögliche möglich machen", erklärte Kirchler. Und sein Mittelfeldspieler Marco Kofler bekräftigte: "Wir werden die Hoffnung nicht aufgeben, bis zum Schluss."

Das weiß auch die Konkurrenz aus dem Burgenland und Niederösterreich, die mit ihren Samstag-Leistungen viel Selbstvertrauen getankt hat. "Wir hatten Riesendruck, weil bei uns geht es ums Sein oder Nichtsein. Dieser Sieg gibt Hoffnung und Stärke für die nächsten Spiele. Wir müssen nun weiter punkten", forderte Admira-Coach Dietmar Kühbauer, nachdem sein Team den Negativlauf von zuletzt drei Niederlagen en suite gestoppt und den letzten Platz verlassen hatte.

Genauso stolz war Mattersburg-Trainer Franz Lederer nach dem Remis beim Europa-League-Aspiranten in Ried, wo seine Mannschaft nach dem Pöllhuber-Ausschluss ab der 41. Minute mit nur zehn Mann auskommen musste. "Wir haben nach drei Punkten gegen den WAC mit Ried dem nächsten Europacup-Kandidaten einen Punkt aus dem Stadion gerissen - und das mit zehn Mann und dem letzten Kader, denn schlimmer als heute geht es personell nicht mehr", gab Lederer zu Protokoll.

Für Ried und Sturm bedeuteten die Samstag-Ergebnisse dagegen Rückschläge im Kampf um Platz vier, der zum Start in der Europa-League-Qualifikation berechtigt. Diesen hält weiter der WAC nach dem glücklichen 0:0 beim Tabellendritten Rapid. "Wenn wir überzeugend auftreten, dann sind alle Chancen da, um den Europacup-Platz zu erreichen", meinte Wolfsberg-Coach Nenad Bjelica.

Rapid darf angesichts von fünf Punkten Vorsprung auf die Kärntner schon für die Europa-League-Quali planen. "Die Mannschaft hat den nächsten Schritt gemacht, auch wenn das Ergebnis nicht passt. Sie hat alles versucht, Chancen gehabt, war aber nicht eiskalt genug vor dem Tor. Ich bin sicher, dass wir unser Ziel Europacup erreichen", lautete die zuversichtliche Prognose von Helmut Schulte, dem Sportdirektor der Hütteldorfer, die aber lange ohne ihren an der Achillessehne verletzten Torjäger Deni Alar auskommen müssen.

Sturm Graz befindet sich dagegen weiter im Tief. Die schwächste Frühjahrsmannschaft hat alle drei Matches unter Neo-Trainer Markus Schopp mit jeweils drei Gegentoren verloren und dabei nur einen einzigen Treffer erzielt. "Nach vorne geht zu wenig und hinten sind wir zu anfällig. In dieser Form ist der Europa-League-Qualifikationsplatz nicht zu realisieren", weiß Schopp, dass sich sein Team im Meisterschaftsfinish gewaltig steigern muss, um den angepeilten vierten Rang noch zu erreichen, auch wenn derzeit nur ein Zähler auf den WAC fehlt.

 

 

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