Jetzt spricht Constantini

"War Fehler, auf Ivanschitz zu verzichten"

11.01.2012

Knapp 4 Monate nach seinem Abgang beim ÖFB spricht Didi Constantini Klartext.

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Im Red-Bull-Sender Servus TV holte der Tiroler schonungslos zum Rundumschlag aus. Erstmals redet Ex-Teamchef Didi Constantini über sein zwiespältiges Verhältnis zu Mainz-Legionär Andreas Ivanschitz, die Querelen mit den Granden beim ÖFB, seine angebliche Sturheit im Umgang mit den Spielern – und seinen Rausschmiss.

Über seinen Rausschmiss vor knapp vier Monaten
„Ich bin ja selber zurückgetreten, wenn ich mich richtig erinnere, und bin noch nie wo rausgeschmissen worden, mir ist nichts Schlimmes passiert. Mir wäre nur lieber gewesen, wenn wir uns besser verkauft und qualifiziert hätten. Aber das, was mir passiert ist – dass der Präsident keine Mehrheit hat, um mich zu behalten nach den wenigen Erfolgen –, das ist in Deutschland 10 oder 12 Mal passiert. Das ist einfach Teil des Jobs, dass du als Trainer für alles verantwortlich bist, und wenn du nicht gewinnst, dann gehst du oder wirst gegangen. So ist das eben.“

Über seine Sturheit im Umgang mit den Spielern
„Ich glaube nicht, dass ich stur war. Ich war einfach von dem einen Spieler mehr überzeugt und von dem anderen weniger. Es ist ja auch so, dass viele Spieler bei den Pressekonferenzen gefordert werden. Es wurde immer gefragt: Warum ist der nicht dabei? Fakt ist, dass die meisten Spieler schon vorher dabei waren und sich auch nicht qualifiziert haben. Ich habe es halt dann mit einem anderen Kader versucht, und es ist uns auch nicht gelungen. Bei dem einen oder anderen haben die Journalisten vielleicht recht gehabt, dass er uns helfen könnte, aber ich habe mich so entschieden.“

Über sein gespanntes Verhältnis zu Ivanschitz
„Ich halte ihn für einen sehr netten Burschen und einen sehr guten Fußballer. Fakt ist, dass er beim letzten Spiel, bevor ich gekommen bin, ohne Ende ausgepfiffen wurde. Das wollte ich bei meinem ersten Spiel nicht haben. Drei, vier Monate später hat er in Mainz eine sehr gute Phase gehabt. Da haben wir aber aus drei Spielen sieben Punkte geholt und noch das Spiel gegen Frankreich und Spanien gehabt – da hab’ ich auf ihn verzichtet und in weiterer Folge auf Alaba auf dieser Position gebaut. Vielleicht war es im Nachhinein ein Fehler, das kann man jetzt aber nicht mehr sagen. Fakt ist, dass all die, die scheinbar besser waren als die, die ich geholt habe, sich auch nicht qualifiziert haben.“

Über seine Querelen mit den ÖFB-Granden
„Ich habe sie ja auch nicht fein behandelt. Das ist nun einmal so, wenn du zeitweise eine ungute Art hast, weil dir das eine oder andere nicht passt. Wenn dir einer keinen Respekt entgegenbringt, dann bringe ich dem auch weniger Respekt entgegen – dann kommt es halt knüppeldick. Ich bin keinem böse. Ich hab’ schon vorher gesagt, dass das Geschäft früher geduldiger war. Ich habe immer gewusst: Ich werde eine Qualifikation lang die Chance haben und dann gehen müssen, und so war es. Das ist der Job, es war eine schöne Zeit. Wenn jetzt irgendwer anruft, werde ich es mir überlegen, ob ich es mache oder nicht.“

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