Nach Achtelfinal-Einzug

Schweigender Ronaldo sorgt für Aufregung

23.06.2016

Er schoss Portugal in die K.o.-Runde - Wortspenden gab es indes nicht.

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© Reuters
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Mit seinem Schweigen hat Cristiano Ronaldo bei der EM für fast noch mehr Aufsehen als auf dem Platz gesorgt. Dank zweier Treffer des Superstars wandte Portugal beim turbulenten 3:3 (1:1) zum Gruppe-F-Abschluss gegen Ungarn das vorzeitige EM-Aus gerade noch ab.

Der dreimalige Weltfußballer des Jahres war hinterher alles andere als gut gelaunt, geschweige denn gesprächig. Erst verspätet erschien der zum "Man of the Match" gewählte Torjäger von Champions-League-Sieger Real Madrid überhaupt zur offiziellen Pressekonferenz, dann aber waren keine Fragen der Journalisten an ihn zugelassen.

Als einzelne Reporter ihre Fragen einfach in den Raum hineinriefen, deutete Ronaldo auf den portugiesischen Medienchef und meinte entschuldigend: "Die haben das entschieden, nicht ich."

Mikrofon-Eklat vor dem Spiel

Wer die Entscheidung tatsächlich getroffen hatte, ließ sich zunächst nicht klären. Klar aber war, dass auf den Stürmer auch einige kritische Nachfragen gewartet hätten. Noch am Mittwochvormittag hatte der 31-Jährige für Aufregung gesorgt, als er einem Reporter am Rande des Morgenspaziergangs der Portugiesen das Mikrofon aus der Hand gerissen und es wortlos in einen See geworfen hatte.

Dabei hatte der Mitarbeiter des TV-Senders des portugiesischen Blattes "Correio da Manha" den 31-Jährigen nur höflich gefragt: "Ronaldo, bereit für das Spiel heute Abend?"

Rückblickend betrachtet hätte er einfach mit "Ja" antworten können, denn Portugals Kapitän war so gut drauf wie nie zuvor bei dieser EM. Teamkollege Nani (42. Minute) und eben Ronaldo (50., 62.) glichen in Lyon dreimal ungarische Führungstreffer durch Zoltan Gera (19.) und Balazs Dzsudzsak (48., 55.) aus und sicherten das Achtelfinal am Samstagabend (21.00 Uhr) in Lens mit Gruppe-D-Sieger Kroatien.

CR7 weiterhin auf Rekordjagd

"Dreimal während des Spiels waren wir schon draußen, das hätte jedes Team verunsichert. Aber mein Team hat dreimal ausgeglichen", stellte Trainer Fernando Santos erleichtert fest. Auch Ronaldo bemerkte auf die einzig zugelassene Frage des UEFA-Sprechers: "Dreimal haben wir gedacht, dass wir ausgeschieden sind, aber wir haben es geschafft, jedes Mal zurückzukommen."

Ronaldo ist nunmehr der erste Spieler, der bei vier aufeinanderfolgenden Turnieren mindestens ein Tor erzielt hat, und mit insgesamt acht Endrundentoren auch der zweitbeste Schütze der EM-Geschichte hinter dem Franzosen Michel Platini (9).

Zudem avancierte der Ausnahmekönner mit 17 Einsätzen zum alleinigen EM-Rekordspieler. Eigentlich genug Grund zur Freude.

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