Gruppe G
Portugal trotz Ronaldo nur Außenseiter
18.05.2010
Iberer nicht mehr mit der Qualität wie bei der WM in Deutschland.
Portugal nimmt die Fußball-WM in Südafrika bestenfalls mit Außenseiterchancen auf den Titel in Angriff - und das nicht nur wegen der schwierigen Auslosung, die den Iberern in Gruppe H Duelle mit Rekordweltmeister und Titelfavorit Brasilien, der Elfenbeinküste und Nordkorea beschert. Trotz Superstar Cristiano Ronaldo hat die Mannschaft von Teamchef Carlos Queiroz im Vergleich zur Endrunde 2006 in Deutschland, wo WM-Rang vier herausschaute, merklich an Qualität eingebüßt.
Mit viel Mühe
Dies wurde in der Quali für Südafrika
offensichtlich. Portugal schleppte sich mit viel Mühe auf Gruppenrang zwei
hinter Dänemark und setzte sich anschließend im Play-off im vergangenen
November ebenfalls alles andere als souverän gegen Bosnien-Herzegowina durch.
Kreuzbandriss
Wenig später erlitt Abwehrchef Pepe einen
Kreuzbandriss und fällt eventuell für das Turnier aus. Dazu kommt, dass
Schlüsselspieler wie Deco, Simao, Ricardo Carvalho, Paulo Ferreira oder
Liedson den 30. Geburtstag schon länger hinter sich haben.
Teuerster Fußballer
Doch wenigstens haben die Portugiesen
nicht nur den aufstrebenden ManU-Jungstar Nani, sondern mit Cristiano
Ronaldo von Real Madrid den teuersten Fußballer der Welt in ihren Reihen.
Auf Vereinsebene hat der Offensivspieler mit Manchester United alles
gewonnen, was es zu gewinnen gibt, mit der Nationalmannschaft wartet Ronaldo
nach Platz zwei bei der Heim-EM 2004 und Rang vier bei der WM 2006 aber noch
auf den großen Wurf.
Goldene Generation
Immerhin leistete der Superstar in den
vergangenen Jahren seinen Beitrag dazu, dass sich Portugal endgültig unter
den Fußball-Top-Nationen etablierte. Nach WM-Bronze 1966, dem bisher größten
Erfolg Portugals, wurde es mit Ausnahme des EM-Viertelfinales 1984 über drei
Jahrzehnte lang relativ still um die Iberer, ehe Ende der 1990er-Jahre die
"Goldene Generation" auf den Plan trat.
Deco
Luis Figo, Rui Costa und Co. brachten die Portugiesen wieder
zurück an die Spitze, auch ihr altersbedingter Rückzug konnte relativ
problemlos kompensiert werden. Nach der Weltmeisterschaft in Südafrika steht
allerdings ein neuerlicher Umbruch bevor, Regisseur Deco etwa deutete
bereits seinen Nationalmannschafts-Abschied nach dem Turnier an. Der
gebürtige Brasilianer, der 1997 nach Portugal kam, 2002 die
Staatsbürgerschaft annahm und ein Jahr später in der "Seleccao" debütierte,
will sich nach dem Ende seines Vertrags bei Chelsea im kommenden Sommer in
seine alte Heimat zurückziehen.