Gruppe G

Portugal trotz Ronaldo nur Außenseiter

Iberer nicht mehr mit der Qualität wie bei der WM in Deutschland.

Portugal nimmt die Fußball-WM in Südafrika bestenfalls mit Außenseiterchancen auf den Titel in Angriff - und das nicht nur wegen der schwierigen Auslosung, die den Iberern in Gruppe H Duelle mit Rekordweltmeister und Titelfavorit Brasilien, der Elfenbeinküste und Nordkorea beschert. Trotz Superstar Cristiano Ronaldo hat die Mannschaft von Teamchef Carlos Queiroz im Vergleich zur Endrunde 2006 in Deutschland, wo WM-Rang vier herausschaute, merklich an Qualität eingebüßt.

Mit viel Mühe
Dies wurde in der Quali für Südafrika offensichtlich. Portugal schleppte sich mit viel Mühe auf Gruppenrang zwei hinter Dänemark und setzte sich anschließend im Play-off im vergangenen November ebenfalls alles andere als souverän gegen Bosnien-Herzegowina durch.

Kreuzbandriss
Wenig später erlitt Abwehrchef Pepe einen Kreuzbandriss und fällt eventuell für das Turnier aus. Dazu kommt, dass Schlüsselspieler wie Deco, Simao, Ricardo Carvalho, Paulo Ferreira oder Liedson den 30. Geburtstag schon länger hinter sich haben.

Teuerster Fußballer
Doch wenigstens haben die Portugiesen nicht nur den aufstrebenden ManU-Jungstar Nani, sondern mit Cristiano Ronaldo von Real Madrid den teuersten Fußballer der Welt in ihren Reihen. Auf Vereinsebene hat der Offensivspieler mit Manchester United alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, mit der Nationalmannschaft wartet Ronaldo nach Platz zwei bei der Heim-EM 2004 und Rang vier bei der WM 2006 aber noch auf den großen Wurf.

Goldene Generation
Immerhin leistete der Superstar in den vergangenen Jahren seinen Beitrag dazu, dass sich Portugal endgültig unter den Fußball-Top-Nationen etablierte. Nach WM-Bronze 1966, dem bisher größten Erfolg Portugals, wurde es mit Ausnahme des EM-Viertelfinales 1984 über drei Jahrzehnte lang relativ still um die Iberer, ehe Ende der 1990er-Jahre die "Goldene Generation" auf den Plan trat.

Deco
Luis Figo, Rui Costa und Co. brachten die Portugiesen wieder zurück an die Spitze, auch ihr altersbedingter Rückzug konnte relativ problemlos kompensiert werden. Nach der Weltmeisterschaft in Südafrika steht allerdings ein neuerlicher Umbruch bevor, Regisseur Deco etwa deutete bereits seinen Nationalmannschafts-Abschied nach dem Turnier an. Der gebürtige Brasilianer, der 1997 nach Portugal kam, 2002 die Staatsbürgerschaft annahm und ein Jahr später in der "Seleccao" debütierte, will sich nach dem Ende seines Vertrags bei Chelsea im kommenden Sommer in seine alte Heimat zurückziehen.

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