Der Rekordweltmeister ist auch in Südafrika zum Titelgewinn verurteilt
Nach der Schmach von Deutschland 2006, als für den Titelverteidiger bereits im Viertelfinale gegen Frankreich Endstation gewesen war, soll die von Kapitän Lucio angeführte "Selecao" die "Hexa", den sechsten WM-Triumph, nun bei der ersten Endrunde auf afrikanischem Boden fixieren. Jedes andere Ergebnis als ein Finaltriumph wäre für die Brasilianer eine bittere Enttäuschung, wollen sie doch als Weltmeister in die Heim-WM 2014 gehen.
Carlos Dunga
Auch Teamchef Carlos Dunga, der selbst bei drei
Weltmeisterschaften für seine Heimat gespielt hat und 1994 als Kapitän der
Gelb-Blauen in den USA Weltmeister geworden ist, weiß um diese riesige
Erwartungshaltung. Und der 46-Jährige, der sich als defensiver
Mittelfeldmann auch für die fußballerische "Drecksarbeit" nicht zu schade
war, hat mit dem Copa-America-Triumph 2007 sowie dem Confederations-Cup-Sieg
und Gewinn der südamerikanischen WM-Qualifikation im Vorjahr bewiesen, dass
er der richtige Mann auf der Kommandobrücke ist. Unter ihm blieben Kaka und
Co. zudem vom 15. Juni 2008 bis zum 11. Oktober 2009 in 19 Spielen
ungeschlagen.
Schlagkräftiges Team
Die Zeiten in denen die Brasilianer nur
als große Ballzauberer galten, gehören der Vergangenheit an. Unter dem im
eigenen Land auch dafür heftig kritisierten Dunga spielt die Auswahl aus dem
fünftgrößten Land der Welt aus einer kontrollierten Defensive heraus und
wartet in der Offensive auf Geniestreiche von
Real-Madrid-Mittelfeldregisseur Kaka oder den tollen Torriecher von
Sevilla-Goalgetter Luis Fabiano. Ein schlagkräftiges Team ist für Dunga
wichtiger als Superstars wie Ronaldinho. Der zweifache Weltfußballer wurde
aufgrund seiner zu großen Leistungsschwankungen nicht einmal mehr in den
Teamkader berufen.
Gruppenphase
"Nur wer kontinuierlich Leistung bringt und
regelmäßig spielt, fährt mit zur WM", betonte Dunga stets, denn die
"Selecao" muss diesmal bereits in der Gruppenphase hellwach sein, trifft sie
doch schon in der ersten Turnierphase neben dem großen Außenseiter Nordkorea
auf Portugal und die Elfenbeinküste.
Stolperstein
Aber für einen Titelfavoriten dürfen auch solch
unangenehme Gegner nicht zum Stolperstein werden. Kaka brachte es auf den
Punkt: "Wir müssen lernen, mit dem Favoritenstatus zu leben. Wir können
nicht zulassen, dass sich dies negativ auswirkt, wie es in vergangenen
Jahren bereits der Fall war."