Titelkampf

Salzburger verkürzen Rückstand auf Austria

20.04.2013

6:2-Kantersieg zuhause gegen Wolfsberger Überraschungsteam.

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Fußball-Meister Salzburg hat den Druck auf die Wiener Austria vor dem Wiener Derby am Sonntag weiter erhöht. In der 30. Runde feierten die "Bullen" am Samstag einen 6:2 (2:2) Heimerfolg gegen den Wolfsberger AC und kam zumindest für fast 23 Stunden bis auf fünf Punkte an die "Veilchen" heran. Die spielfreudigen Gastgeber lagen zwar früh mit 0:1 in Rückstand (10.), drehten gegen 60 Minuten lang zu zehnt spielende Kärntner mit den Triplepacks des frischgebackenen Vaters Soriano und Alan aber eindrucksvoll die Partie.

Der nunmehr 25-fache Saisontorschütze Soriano, der sich weiter an Leader Hosiner von der Austria (27) heranpirschte, hatte erst Mitte der ersten Hälfte auf der Ersatzbank platzgenommen - er war direkt von der Geburt seines dritten Kindes, Tochter Abril, aus dem Spital gekommen. Nach der Pause eingewechselt, schlug er dann in der 50., 76. und 87. Minute zu. Schon zuvor hatte ihn freilich Alan bestens vertreten, der Brasilianer erzielte die beiden ersten Salzburger-Treffer (17., 32./Elfer) und legte nach der Pause noch einmal nach (58.). Indes verabsäumte es der WAC mit seiner zweiten Niederlage en suite, an Sturm vorbeizuziehen, liegt nun drei Punkte hinter den Steirern auf Platz fünf.

Salzburg startete allerdings denkbar schlecht. Erst wurde ein reguläres Kopfball-Tor von Sekagya wegen vermeintlichen Fouls an Jovanovic nicht gegeben, und dann bediente Jacobo nach einem abgefälschten Ball in der Mitte De Paula, der schon nach zehn Minuten freistehend einköpfelte. Dank Alans Doppelschlag gingen die Gastgeber schließlich aber verdient mit 2:1 in Führung, der spielerisch überlegene Meister schien die Partie unter Kontrolle zu haben. Zumal Hüttenbrenner wegen des Elfer-Fouls an Alan, der selbst verwertete, in der 31. Minute auch vom Platz musste.

Noch einmal aber schlugen die bis dahin durchaus mutig agierenden Gäste vor der Pause zurück: Walke konnte den zentralen, aber scharfen Kopfball des vernachlässigten Putsche nur mehr an die Latte lenken, von wo er ins Tor ging (37.). Selbst zu zehnt versuchten die Gäste nach dem Seitenwechsel weiter mitzuspielen, luden Salzburg damit auch zu überschäumender Spielfreude ein.

Erst war Soriano nach Hierländer-Vorlage mit einem herrlichen Heber zur Stelle und fixierte nach dem zwischenzeitlichen 4:2 durch Alan mit zwei weiteren Toren den Endstand. Der Sieg hätte freilich durchaus zweistellig ausfallen können. Soriano (54./Stange, 92.), Hierländer (65./Lattenkreuz), Svento (65./am langen Eck vorbei), Berisha (68./Dobnik hielt), Alan (86.) und Kampl (90./Außennetz) fanden allesamt beste Einschussmöglichkeiten vor.

Auch der eigentlich abgemeldete WAC konnte aber im Konter noch zwei gefährliche Akzente setzen: In der 56. Minute reklamierte Trainer Bjelica nach einem vermeintlichen Foul Sekagyas an Rivera höchst aufgebracht Elfmeter, gut 15 Minuten später verfehlte Baldauf solo per Kopf aus Kurzdistanz das Tor.

RB Salzburg - Wolfsberger AC Endstand 6:2 (2:2)
Red Bull-Arena, 5.870, SR Schüttengruber
Torfolge: 0:1 (10.) De Paula, 1:1 (17.) Alan, 2:1 (32.) Alan (Foul-Elfmeter), 2:2 (37.) Putsche, 3:2 (50.) Soriano, 4:2 (58.) Alan, 5:2 (76.) Soriano, 6:2 (87.) Soriano.

Salzburg: Walke - Schwegler, Sekagya, Rodnei, Svento - Ilsanker (80. Dibon) - Kampl, Hierländer (76. Teigl), Berisha, Nielsen (46. Soriano) - Alan
WAC: Dobnik - Kerhe (77. Ritscher), Jovanovic, Hüttenbrenner, Baldauf - Polverino - De Paula (70. Stückler), Putsche, Liendl, Jacobo (46. Thonhofer) - Rivera

Rote Karte: Hüttenbrenner (31./Torraub)
Gelbe Karten: Schwegler, Rivera bzw. Liendl, Polverino
Die Besten: Svento, Kampl, Berisha, Alan, Soriano bzw. De Paula, Liendl

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Wacker Innsbruck hat im Kampf um den Klassenerhalt ein Lebenszeichen von sich gegeben. Nach zuletzt nur einem Zähler aus sechs Runden schrieb das Bundesliga-Schlusslicht in der 30. Runde wieder voll an. Wacker entschied das Heimspiel gegen die sechstplatzierte SV Ried mit 2:0 (1:0) für sich und blieb auf Schlagdistanz zu Platz neun. Sechs Runden vor Saisonende liegt Wacker nun zwei Punkte hinter dem Duo Mattersburg und Admira.

Lukas Hinterseer (37.) und der eingewechselte Christopher Wernitznig (76.) trafen vor 5.471 Zuschauern am Tivoli. Für die Elf von Roland Kirchler, der vor der Partie von einem "Pflichtsieg" gesprochen hatte, geht es nun in Mattersburg und Wiener Neustadt weiter. Die nach einer Gelb-Roten Karte gegen Marco Meilinger (73.) im Finish dezimierten Rieder kassierten nach drei Siegen in Serie hingegen wieder einen Rückschlag. In Liga und Cup noch auf einen Europacup-Platz hoffend, liegen die Innviertler nun vier Zähler hinter dem Vierten Sturm Graz.

Tiroler Hauptdarsteller beim sechsten Heimerfolg in dieser Saison war Hinterseer. Der 22-Jährige gab den entscheidenden Pass auf Wernitznig, nachdem er bereits die Führung der Hausherren besorgt hatte. Nach etwas glücklicher Vorarbeit von Roman Wallner war Hinterseer eine Woche nach seinem Premierentreffer in der Südstadt (3:4) erneut zur Stelle. Zuvor hatte der Offensivspieler seine Torgefahr in der 1. und 9. Minute schon angedeutet.

Die Pausenführung für Wacker war ob der größeren Bemühungen der Hausherren verdient. Ried war in der Offensive kaum vorhanden, die Oberösterreicher wirkten nach dem Kraftakt im Cup-Viertelfinale gegen den LASK (2:1 n.V.) ungewohnt behäbig. In der ohne den gesperrten Chef Thomas Reifeltshammer eingelaufenen Abwehr musste Rieds Trainer Michael Angerschmid darüber hinaus kurzfristig improvisieren, nachdem sich Max Karner beim Aufwärmen an der Zehe verletzte.

Ausgerechnet ein Tiroler in den Rieder Reihen hätte Wacker nach Seitenwechsel fast eine kalte Dusche beschert. Einen Schupfer von Clemens Walch klärte Sebastian Siller jedoch noch vor der Linie (47.). Der Cup-Halbfinalist war nun ein wenig aggressiver am Werk, Meilinger versuchte es aus der Distanz (57.). Die Defensive der Innsbrucker blieb an diesem Tag trotzdem weitgehend ungeprüft. Spätestens als Meilinger nach wiederholtem Foulspiel vom Platz musste, waren die drei Zähler für Wacker greifbar. Wernitznig gelang gegen nach einem Einwurf unkonzentrierte Rieder die Entscheidung.

Roland Kirchler (Trainer Wacker): "Ich habe keine Stimme mehr, aber weil ich mich so gefreut habe. Bis zum 1:0 hat man die Verunsicherung gemerkt, aber dann hat unser Spiel geklappt. Gott sei Dank habe ich unter der Woche (im Cup-Viertelfinale, Anm.) einige Spieler geschont. Ich weiß jetzt auch, auf welche ich mich verlassen kann. Im Prinzip haben wir noch nichts gewonnen, jetzt geht es einmal zum kleinen Finale nach Mattersburg."

Lukas Hinterseer (Torschütze Wacker): "Wichtig waren heute die drei Punkte. Das war heute sicher einer der Höhepunkte meiner Karriere."

Michael Angerschmid (Trainer Ried): "Das war heute nicht unser Tag, wir haben nie wirklich ins Spiel gefunden. Innsbruck war aggressiver und wollte den Sieg mehr. Deshalb haben sie auch verdient gewonnen. Im Kampf um den Europacup ist noch alles möglich, nächste Woche ist wieder ein neues Spiel."

FC Wacker Innsbruck - SV Ried Endstand 2:0 (1:0)
Tivoli Stadion Tirol, 5.471, SR Hameter.
Tore: 1:0 (37.) Hinterseer, 2:0 (76.) Wernitznig.

Innsbruck: Safar - Bergmann, Siller, Svejnoha, Hauser (59. Wernitznig) - Kofler (70. Piesinger) - Schütz, Saurer, Hinterseer, Schilling (92. Löffler) - Wallner
Ried: Gebauer - Ziegl, Trauner, Riegler - Hinum, Hadzic, Schreiner (69. Vastic) - Walch, Zulj (68. Nacho), Meilinger - Gartler (83. Hammerer)

Gelb-Rote Karte: Meilinger (73./Foulspiel)

Gelbe Karten: Kofler, Schilling bzw. Hadzic, Meilinger, Walch
Die besten Spieler: Hinterseer, Wallner, Hauser bzw. Walch, Hadzic, Meilinger

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Wiener Neustadt hat am Samstagabend im NÖ-Derby der Fußball-Bundesliga einen im Kampf um den Klassenerhalt enorm wichtigen 3:0-(1:0)-Heimerfolg über die Admira gefeiert. Die Tore erzielten Christian Ramsebner per Kopfball-Lattenpendler (41.) und sein Abwehrkollege Dennis Mimm (81., 90.). Damit überholte das Team von Heimo Pfeifenberger die Südstädter und ist nun mit einem Punkt Vorsprung Siebenter.

Die Gastgeber, die ohne ihren verletzten Routinier Peter Hlinka auskommen mussten, bestätigten einmal mehr ihre Heimstärke und sind nun schon seit sieben Partien (vier Siege/drei Remis) vor eigenem Publikum ungeschlagen - und das bei einem Torverhältnis von 7:1. Die Admira, die das Match nach Ausschlüssen von Jürgen Macho und Stephan Palla nur zu neunt beendete, schaffte es dagegen erneut nicht, zwei Matches hintereinander zu gewinnen, und hat nun punktegleich mit Mattersburg nur noch zwei Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Innsbruck, das einen 2:0-Heimsieg über Ried feierte.

Am Ende einer an Höhepunkten äußerst armen ersten Hälfte trafen die Wiener Neustädter wieder einmal aus einer Standardsituation - zum bereits elften Mal in dieser Saison: Nach einem Offenbacher-Freistoß war Ramsebner aus kurzer Distanz mit dem Kopf zur Stelle und durfte über sein zweites Saisontor jubeln. Wenig später hätte Piermayr fast das 2:0 erzielt, doch Admira-Schlussmann Jürgen Macho entschärfte dessen Weitschussgranate mit einer vorbildlichen Faustabwehr in den Corner (43.).

Es war die letzte gute Aktion von Macho, denn kurz nach der Pause wurde er nach einer Tätlichkeit gegen Rauter mit Rot vom Platz gestellt (49.). In Unterzahl gelang es der Admira dann nicht, die in der Defensive fast fehlerlos agierende Pfeifenberger-Elf in ernsthafte Gefahr zu bringen. Auf der Gegenseite ließen die Hausherren vorerst Möglichkeiten auf einen höheren Sieg aus, so etwa Friesenbichler, dessen Schuss aus kurzer Distanz von Schößwendter abgeblockt wurde (63.).

Nach dem Ausschluss von Palla wegen wiederholten Foulspiels (77.) und der Verbannung von Admira-Co-Trainer Manfred Nastl auf die Tribüne (79.) wegen Schiedsrichterkritik fiel dann die endgültige Entscheidung. Mimm schloss zunächst einen perfekten Konter mit einem Schuss ins kurze Eck ab (81.) und besorgte dann noch mit einem Schuss aus knapp 20 Metern den Endstand (90.). Die ersten beiden Saisontore waren gleichzeitig der erste Doppelpack für den 30-jährigen Tiroler in der Bundesliga.

Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Das war ein unglaublich wichtiger Sieg, wenn man sieht, wie eng es in der unteren Tabellenregion zugeht. Wir haben zwar sehr schwer ins Spiel gefunden, das Tor hat uns natürlich geholfen, ebenso der Spielverlauf mit den Ausschlüssen. Und endlich haben wir auch einmal Konter bis zum Ende gespielt. Das war ein wichtiger Schritt im Abstiegskampf, aber noch ist nichts entschieden. Ich bin aber überzeugt, dass wir nicht absteigen, weil die Mannschaft hat Riesencharakter. Es ist schön, dass jetzt drei Mannschaften hinter uns sind, auch wenn es extrem knapp zugeht."

Dietmar Kühbauer (Admira-Trainer): "Wir waren zwar optisch besser, haben die eine oder andere Halbchance gehabt, aber mit dem Standardtor vor der Pause und dem Ausschluss von Macho ist es dann für die andere Seite gelaufen. Mit zwei Mann weniger war es natürlich schwer und die Niederlage verdient. Auf so einem schlechten Platz kann man keinen guten Fußball spielen, aber man muss auch sagen, dass Wiener Neustadt sehr gut verteidigt."

SC Wiener Neustadt - FC Admira Wacker Mödling Endstand 3:0 (1:0).
Stadion Wiener Neustadt, 4.300 Zuschauer, SR Lechner.
Tore: 1:0 (41.) Ramsebner, 2:0 (81.) Mimm, 3:0 (90.) Mimm.

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Mimm, Ramsebner, M. Wallner, Hofbauer - Rakowitz, Piermayr, Offenbacher (84. Wolf), Martschinko - Friesenbichler (89. Bozkurt), Rauter (83. Pollhammer)
Admira: Macho - Plassnegger, Schößwendter, Drescher, Palla - Schick (62. Auer), Windbichler, Schwab, Tito - Ouedraogo (72. Sulimani), Segovia (51. Tischler)

Rote Karte: Macho (49./Tätlichkeit)
Gelb-Rote Karte: Palla (77./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Rauter, Ramsebner bzw. Ouedraogo, Drescher, Sulimani
Die Besten: Ramsebner, Wallner, Mimm, Hofbauer, Martschinko bzw. Schwab
Anmerkung: Admira-Co-Trainer Manfred Nastl wurde nach lautstarker Kritik von Schiedsrichter Harald Lechner auf die Tribüne verbannt (79.).

 

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