Flach und schnell

So will Constantini in Serbien punkten

02.06.2009

Für den ÖFB-Teamchef ist die wahre Schule des Fußballs am Boden. Didi Constantini ist kein Fan von hohen Bällen. Über die Absage von Dag ist er nicht verärgert.

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© ÖSTERREICH/ Kernmayer
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Österreichs Fußball-Teamchef Dietmar Constantini will am Samstag in Serbien mit schnellem Konterspiel reüssieren. Spielerisch sei die Balkan-Auswahl als Tabellenführer der WM-Quali-Gruppe 7 zwar über das ÖFB-Team zu stellen, sein Team sei aber für eine Überraschung gut. "Ein Erfolg ist es, wenn wir punkten", erklärte Constantini.

Hoffer neben Janko
"Wir sind der krasseste Außenseiter. Trotzdem ist eine Niederlage eine Niederlage. Die wollen wir ganz klar vermeiden", betonte Constantini. Schon bei der Zusammenstellung seines zweiten Kaders nach dem erfolgreichen Debüt gegen Rumänien (2:1) hatte der Tiroler besonderen Wert auf schnelle Spieler gelegt. Neben Bundesliga-Topscorer Marc Janko dürfte auch Rapid-Jungstar Erwin Hoffer stürmen.

Details zur möglichen Aufstellung wollte sich Constantini nicht entlocken lassen. "Schnelle Konterspieler können immer ein Trumpf sein", versicherte der ÖFB-Teamchef. "Einen Großen braucht man vorne aber auch." Als Fan hoher Bälle outete sich Constantini allerdings grundsätzlich nicht. "Die wahre Schule des Fußballs ist am Boden", dozierte der 54-Jährige.

Zu groß sei bei hohen Bällen der Streuungsgrad. "Das ist immer eine 50:50-Sache", sagte Constantini. Zielführender sei es, den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen und dann schnell in die Spitze zu spielen. "Das hört sich in der Theorie natürlich gut an, ist aber nicht einfach umzusetzen", erklärte der Teamchef, der in diesem Zusammenhang ein Umdenken in der Ausbildung forderte: "Ich will nicht den Oberlehrer spielen, aber es wäre ein Ansatz, im Nachwuchs hohe Bälle einfach wegzulassen."

Viele verletzte Stammkräfte
Gegen Serbien fehlen ihm mit Kapitän Emanuel Pogatetz, György Garics, Christian Fuchs, Christoph Leitgeb und Marko Arnautovic gleich fünf Stammkräfte. Gegen Rumänien waren es sogar noch mehr gewesen. Als Ausrede will Constantini die Verletzungssorgen daher keinesfalls geltenlassen. "Das ist Pech, aber keinesfalls eine Katastrophe", erklärte der ÖFB-Trainer, der auf gute Stimmung im Teamcamp bedacht zu sein scheint.

Von Ekrem Dag, der dem Teamdebüt nach anhaltenden Schulterproblemen eine Operation vorzog , fühlte sich Constantini ausreichend informiert. "Ich hätte ihn gerne dabei gehabt", gestand der Teamchef. Vorwurf wollte er dem frisch gebackenen türkischen Meister von Besiktas Istanbul aber keinen machen. "Obwohl man auch sagen könnte, dass er noch eine Woche durchbeißen können hätte. So etwas hat immer zwei Seiten."

"Alles muss zusammenpassen"
Mit Ümit Korkmaz oder Stefan Lexa stehen Constantini immer noch gefährliche Konterspieler zur Verfügung. Für das Vorhaben, einen Punkt aus dem ausverkauften Marakana-Stadion (50.000 Zuschauer) zu entführen, müsse dennoch alles zusammenpassen. Dabei stellt Constantini die Serben spielerisch gar nicht weit über die Rumänen: "Beide Mannschaften haben Weltklasse-Spieler. In der Schlussphase sind wir auch gegen Rumänien geschwommen."

Die Chance auf eine erfolgreiche WM-Qualifikation ist seit Herbst verschwindend gering. Nach fünf Spielen fehlen ebenso viele Punkte auf Serbien. Auch Vizeweltmeister Frankreich scheint für die viertplatzierten Österreicher derzeit außer Reichweite.

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