Ungereimtheiten
Football-Knall: Teamchef tritt nach EM-Titel mit Kritik ab
30.10.2025Trotz EM-Titel hängt beim heimischen Football-Verband der Haussegen schied.
Am Dienstag verteidigte Österreichs Football-Nationalteam mit einer 27:0-Gala gegen Finnland erfolgreich den EM-Titel. Zwei Tage später kommt es zum großen Knall. Teamchef Max Sommer gab seinen Rücktritt bekannt und schießt dabei scharf gegen den heimischen Verband.
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„Die Arbeit mit der Führungsebene des Verbandes über das Jahr hinweg ist seit langer Zeit nicht mehr tragbar. Ich habe das für unsere Ziele in Kauf genommen. Ich weiß, wir sind nicht im Fußball, aber der Teamchef gehört schon gehört und unterstützt“, kritisiert er nach der Ankunft am Flughafen in Wien gegenüber dem ORF. "Es ist nie gelungen, gemeinsam mit Sportdirektor, Generalsekretär und Vorstand des AFBÖ ein gemeinsames Bild zu zeichnen, wie dieses Programm Nationalteam aussehen kann", teilte er der Kleinen Zeitung mit.
Auch den internationalen Verband IFAF kritisierte Sommer. "Ich wollte das Nationalteam als echtes Zugpferd der österreichischen Sportgesellschaft etablieren. Die Rahmenbedingungen vom internationalen Verband geben das nicht her, und aus den eigenen Verbandsreihen kamen auch keine Impulse, sondern eher Stillstand". Laut AFBÖ kannte Sommer seit 2 Jahren die finanziellen Rahmenbedingungen. „Die von Max Sommer geforderte Professionalisierung des Nationalteam-Programms ist in der gewünschten Qualität in einem Amateur-Sport nicht darstellbar“, heißt es in einer Stellungnahme.
Spieler waren von Entscheidung überrascht
Auch für die Europameister-Helden kam die Entscheidung des Erfolgs-Trainers überraschend, erfahren haben sie es ebenfalls erst am Tag nach dem Coup gegen die Finnen. Von den Teamspielern selbst hört man nur positives über Sommer. Er habe ein professionelles Umfeld für die Spieler geschaffen, von den Unstimmigkeiten sei nichts an die Mannschaft herangekommen. Die kritisierten Trainings- und Turnierbedingungen waren für die Athleten top.
Hinter den Kulissen brodelt es. Gegenüber oe24 kritisierten einige Spieler die Umstände im heimischen Football und, dass man für den Erfolg enorm viel opfern muss. „Durch die aktuellen Budgetkürzungen im Sport ist die Situation extrem angespannt“, ist man sich beim AFBÖ der schwierigen Situation bewusst.
Dennoch will man sich die Vorwürfe nicht gefallen lassen und legt nach: "Mit den Nationalteam-Programmen des AFBÖ ist Österreich in Bezug auf den Einsatz der finanziellen Mittel und die Qualität im europäischen Vergleich an der Spitze. Dem Vernehmen nach zahlen beispielsweise die Spieler des Finalgegners Finnland selbst bei Heim-Events einen Selbstbehalt, beim Final Four in Krefeld soll dieser in vierstelliger Höhe gewesen sein. Der AFBÖ hingegen verlangt von den österreichischen Herren-Nationalteam-Spielern seit zwei Jahren keinen Selbstbehalt. Zusätzlich hatte das österreichische Team beim Final Four in Krefeld einen um 35% größeren Coaching Staff als Gegner Finnland - auch ein Faktor, der in der Ära von Max Sommer erhöht wurde", heißt es in der Aussendung.