Turnier in Kitzbühel

Gerald Melzer mit erstem ATP-Heimsieg

19.07.2016

Melzer jubelt nach Drei-Satz-Erfolg: Nun wartet der nächste Spanier.

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© Gepa
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Gerald Melzer hat am Dienstag erstmals in seiner Karriere in Österreich ein ATP-Tour-Match gewonnen. Der 26-jährige Niederösterreicher, der erst Montagmittag vom Davis-Cup-Trip in der Ukraine nach Tirol gekommen war, setzte sich gegen den Spanier Albert Montanes nach hartem Kampf und 2:15 Stunden mit 5:7,7:5,6:4 durch

Am Mittwoch trifft er in Daniel Gimeno-Traver auf den nächsten Spanier. "Ich bin heilfroh, dass ich wieder einmal eine enge Partie gewonnen habe", freute sich der jüngere der beiden Melzer-Brüder, der im dritten Anlauf en suite beim Generali Open erstmals die erste Hürde genommen hat.

"Es war immer mein Traum, in Österreich ein Match auf der Tour zu gewinnen. Ich habe oft knapp verloren, habe mich nie wohlgefühlt und mir selbst immer viel Druck auferlegt." Zudem war es trotz starker Challenger-Ergebnisse zu Saisonbeginn sein erster Sieg auf ATP-Tour-Level in diesem Jahr.

Erfolg unter Krämpfen

Das Match verlief auf dem Center Court sehr ausgeglichen. Ausgerechnet zum 7:5 gelang Montanes dann das erste Break des Spiels. Im zweiten Durchgang nützte Melzer, der als aktuelle Nummer 107 im ATP-Ranking vor dem überfälligen erstmaligen Sprung in die Top 100 steht, bei 5:5 erst den achten Ball zu seinem ersten Break. Melzer servierte danach zum Satzgleichstand aus und schaffte gleich zu Beginn des dritten Sets erneut ein Break.

"Das war die Wende", erkannte auch Melzer im Rückblick. "Dieses Break hat ihn hart getroffen. Den Schwung habe ich am Anfang des dritten mitgenommen." Melzer servierte in der Folge sicher weiter und schaffte den Aufstieg.

Gleich nach dem Matchball ließ Melzer aber erkennen, dass er unter Krämpfen litt. "Ich habe schon bei 5:5 im zweiten Satz angefangen zum Krampfen. Dann eigentlich im ganzen dritten Satz jedes Mal nach dem Servieren. Ich bin es gewohnt, dass mir das passiert - was soll man machen?"

Melzer will sich etablieren

Vor einer Woche hatte Melzer versucht, mit einem Erstrundensieg im ATP-500-Turnier in Hamburg die Top 100 und somit auch den Hauptbewerb der US Open zu erreichen, was ihm aber nicht gelungen ist. "Die letzte Zeit war schwierig. Ich habe um das US-Open-Hauptfeld gekämpft und gegen keine schlechten Gegner jedes Mal eng verloren."

Schafft Gerald Melzer auch die nächste Hürde gegen Gimeno-Traver, dann sollten ihm die Top 100 aber nicht zu nehmen sein. "Die werden früher oder später fallen. Es ist nicht mein Ziel 97. zu sein, sondern das Jahr eventuell auf 60, 70 beenden", erklärte Melzer. Gegen den Weltranglisten-131. Gimeno-Traver hat er jedenfalls eine gute Chance, sogar das Viertelfinale zu erreichen.

"Wenn ich es schaffe, dass ich meine Vorhand gut einsetze und auf seine Rückhand komme, dann ist es sicher ein Spieler, der meinem Spiel entgegenkommt", glaubt Melzer, der mit Bruder Jürgen am Abend auch im Doppel zum Einsatz kommen sollte.

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