Radprofi suspendiert

Pfannberger mit positivem Dopingtest

06.05.2009

Nächster Dopingsünder im Radsport: Christian Pfannberger wurde suspendiert. Dem 29-Jährigen droht nun als Wiederholungstäter eine lebenslange Sperre.

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Nach Bernhard Kohl im Vorjahr droht dem krisengeschüttelten österreichischen Radsport nach einem positiven Test von Christian Pfannberger der nächste prominente Dopingfall. Der 29-jährige Steirer Pfannberger ist laut Angaben seines russischen Teams Katjuscha vom Mittwoch bei einer Trainingskontrolle positiv getestet worden. Dem WM-Achten Pfannberger droht nach einer Sperre von 2004 bis 2006 bei einer Überführung als Wiederholungstäter eine lebenslange Sperre.

Pfannberger nicht erreichbar
Der regierende Staatsmeister war zuvor von seinem Rennstall aus "persönlichen Gründen" aus dem Aufgebot für den anstehenden Giro d'Italia gestrichen worden. Katjuscha wurde von Pfannbergers Anwalt über das positive Ergebnis einer Trainingskontrolle am 19. März informiert. "Es schien uns das Beste, ihn sofort zu suspendieren", sagte Katjuscha-Sprecher Andrea Agostini.

Pfannberger hat inzwischen eine erste Stellungnahme abgegeben - und kündigt rechtliche Schritte an: Lesen Sie hier sein Statement:

Sehr geehrte Damen und Herren,

Hiermit möchte ich bestätigen, dass ich heute Nachmittag von der UCI die Information über eine positive A-Probe erhalten habe.
Laut Angaben der UCI wurden in einer Probe, die ich am 19. März bei einer Trainingskontrolle abgegeben habe, angeblich Spuren einer verbotenen Substanz nachgewiesen. Die genauen Analyseergebnisse muss ich erst anfordern.

Da ich definitiv nichts Verbotenes zu mir genommen habe, werde ich alle mir zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel in Anspruchnehmen, um dies zu beweisen.

Mehr Informationen habe ich im Moment selbst noch nicht. Um Transparenz zu schaffen, werde ich die Öffentlichkeit über jeden meiner weiteren Schritte informieren.

Freundliche Grüße,

Christian Pfannberger

Der Österreichische Radsportverband (ÖRV), dem nach Kohl der nächste Spitzenfahrer im Dopingsumpf zu versinken droht, war bis Mittwochabend vom Weltverband UCI noch nicht informiert worden. "Was wollen sie noch von mir hören. Ich bin sprachlos. Ein Dopingfall Pfannberger würde uns an den Nullpunkt zurückbringen", erklärte ein erschütterter ÖRV-Generalsekretär Rudolf Massak.

"Wir haben nach Kohl gewusst, dass unsere Arbeit noch härter werden wird. Man rechnet jeden Tag damit, dass der Himmel über einen einstürzen kann", sagte Massak, merkte aber auch an, dass es noch keinen Dopingfall Pfannberger geben würde. UCI-Präsident Pat McQuaid wollte die Causa nicht kommentieren.

Kohl war im Vorjahr bei Tour-de-France-Nachkontrollen positiv auf das EPO-Derivat CERA getestet und daraufhin für zwei Jahre gesperrt worden. Der Niederösterreicher hatte die Frankreich-Rundfahrt sensationell als Gesamtdritter und Gewinner des Bergtrikots beendet. Mittlerweile hat Kohl jahrelanges Doping mit EPO, Wachstumshormon und Testosteron sowie Blutdoping gestanden.

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