Kilde als Schweizer Party-Schreck

Kriechmayr verpasst Podest im Wengen-Super-G

13.01.2023

Beim ersten Speed-Rennen im neuen Jahr verpasst Vincent Kriechmayr ein Top-3-Resultat beim Super G in Wengen um eine halbe Sekunde. Den ersten Sieg am Lauberhorn-Wochenende sichert sich Aleksander Aamodt Kilde, der damit einen Schweizer-Doppelsieg verhindert.

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Im ersten Lauberhornrennen in diesem Ski-Weltcup-Winter in Wengen ist Aleksander Aamodt Kilde zum Sieg gefahren. Der Norweger entschied einen außergewöhnlich langen und schnell gesetzten Super-G am Freitag in 1:47,84 Min. Fahrzeit für sich. Mit Überraschungsmann Stefan Rogentin (+0,27 Sek.) und Gesamtweltcup-Leader Marco Odermatt (+0,66) komplettierten zwei Schweizer das Podest, das Vincent Kriechmayr als Vierter (+1,10) verpasste. Am Samstag folgt die Abfahrt (ab 12.30 Uhr im Sport24-Liveticker).

Für Kilde war es der 18. Weltcup-Sieg, der fünfte in dieser Saison und davon der zweite in einem Super-G. Die Führung im Disziplin-Weltcup behielt dennoch Odermatt, der von jedem der bisher vier Rennen einen Podestplatz mitgenommen hat. Kriechmayr rangiert auf Platz drei. Rogentin war bis hierhin nie besser als Fünfter im Weltcup gewesen (Super-G Gröden im Dezember 2021). Landsmann Beat Feuz unterstrich als Siebenter (+1,42), dass er nicht aus dem Grund abtritt, weil er nicht mehr mithalten könnte. Insgesamt fünf Schweizer landeten unter den besten Zehn.

Die ÖSV-Mannschaft blieb dagegen hinter den Erwartungen. Zweitbester wurde Marco Schwarz, der mit Nummer 31 auf der Brust eine weitere Speed-Talentprobe ablegte und auf dem 18. Platz abschwang. Raphael Haaser (21.) und Daniel Hemetsberger (22.) verpassten die Top 20, Andreas Ploier (25.), Julian Schütter (28.) und Stefan Babinsky (30.) betrieben nur bedingt Eigenwerbung in Sachen WM-Nominierung. Otmar Striedinger als 38. und Lukas Feurstein als 44. schafften es bei geänderten Verhältnissen nicht mehr in die Punkteränge. "Heute war der Wettergott nicht auf meiner Seite", sagte Striedinger nach einer vom Wind ruinierten Fahrt.
 

Kriechmayr: "Fast ein bisschen peinlich"

Ein schlechter Start war für Kriechmayr der Hauptgrund für den großen Rückstand. "Das darf mir nicht passieren. Ich bin normalerweise ein guter Starter, aber heute habe ich so viel Zeit verloren. Das ist fast ein bisschen peinlich", meinte der Oberösterreicher. "Im Mittelteil muss ich ein bisschen mehr kämpfen und gleichzeitig bin ich auch gegen die Spuren gefahren. Die anderen drei waren einfach viel besser, und Aleks war unglaublich. Da muss ich für morgen einiges besser machen." Was genau passiert sei, wisse er noch nicht. "Da trainiere ich den ganzen Sommer, mache Oberkörpertraining, dann so etwas."

Kilde war in den ersten beiden Sektoren der Schnellste und lebte von dem Speed nach einer Unsicherheit im Kernen-S bis hinunter. "Es war am Limit, so wie wir es im Super-G machen müssen, und manchmal funktioniert es und manchmal nicht", meinte der 30-Jährige, der sich freute, dass er den Schweizern im ersten Heimrennen eins ausgewischt hatte. Rogentin strahlte trotzdem bis über beide Ohren. "Das ist so speziell. Mein erstes Podium und das mit 'Odi' (Odermatt) teilen zu dürfen, das ist perfekt", sagte der 28-Jährige aus dem Kanton Graubünden. Odermatt freute sich fast mehr für seinen Teamkollegen als für sich selbst: "Dass er das in Wengen, beim wichtigsten Rennen für das Schweizer Team, geschafft hat, ist sehr schön für ihn."

Schwarz greift in der Abfahrt an

Schwarz gab sich zufrieden mit seiner Leistung. "Ich habe probiert zu attackieren. Es war schon teilweise ein bisschen spurig, es war unruhig, aber für das war es ganz okay. Es war ein sehr schnell gesteckter Super-G. Es hat Spaß gemacht, es hat gepfiffen im Helm", führte er nach seinem dritten Super-G-Einsatz in dieser Saison aus. Der Kärntner wird nun auch am Samstag starten und damit seine erste Weltcup-Abfahrt bestreiten.

Für Haaser war seine Fahrt im Großen und Ganzen "zu brav". "Der untere Teil war gut, das bringt mir aber leider auch nicht viel, wenn es oben umso langsamer war", sagte der Tiroler. Hemetsberger begann mit dem Messer zwischen den Zähnen, räumte dann im Kernen-S ein Tor ab und verlor anschließend viel Geschwindigkeit. "Es war einfach zum Vergessen. Dort habe ich einen Großteil von meinem Rückstand aufgerissen, sonst war es solide", erklärte er. "Ich war einfach ein bisschen zu früh, das war halt nicht so ideal."
 

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