Mayer über Piste: "Wie auf rohen Eiern"

Bormio als Auftakt für Jänner-Klassiker

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Ein Speed-Double auf der Stelvio-Piste verschafft Österreichs Ski-Männern noch zwei Chancen, mit mehr als einem Sieg in der Weltcup-Saison ins neue Jahr hineinzufeiern.

In den Trainings für die Abfahrt am Mittwoch (ab 11.30 Uhr im Sport24-Liveticker) zeigte Matthias Mayer als Vierter und Dritter auf, der Kärntner war in Bormio bereits zweimal Sieger. Schnellster war am Dienstag Aleksander Aamodt Kilde - der Norweger hat von den bisher vier Abfahrten in diesem Winter drei gewonnen.

"Ich bin topfit und freue mich auf das Rennen", sagte Mayer, dessen Rückstand auf den klar vorangelegenen Kilde 1,58 Sekunden betrug. Dazwischen klassierte sich Mattia Casse, der Italiener büßte 1,13 Sek. auf den Führenden im Disziplin-Weltcup ein. Daniel Hemetsberger reihte sich als zweitbester ÖSV-Läufer auf Platz zwölf ein (+2,23). Nächstbester aus dem rot-weiß-roten Sextett für das Rennen am Mittwoch war Stefan Babinsky (+3,32) als 25.. Otmar Striedinger (41./+4,37), Vincent Kriechmayr (49./+5,05) und Julian Schütter (56./+6,33 nach Torfehler) reihten sich weiter hinten ein.

Mayer über Pistenverhältnisse: "Wie auf rohen Eiern"

Im Gegensatz zur Saslong in Gröden, wo vor Weihnachten zwei Abfahrten stattfanden, kommt die Stelvio "extrem eisig" daher, wie Mayer ausführte. "Man fährt ein bisschen wie auf rohen Eiern dahin." Diese Verhältnisse sollten den Österreichern aber prinzipiell entgegenkommen. "Ich probiere in jedem Rennen, meine volle Erwartungshaltung zu zeigen und mich reinzuhauen. Und natürlich, Bormio ist in den letzten Jahren sehr gut gelaufen, da erwartet man sich vom Ergebnis her ein bissel mehr", verriet Mayer.

"Die Piste ist ein einem hervorragenden Zustand. Gestern war es noch sehr aggressiv und griffig, heute ist es so, wie wir es kennen darunter - eisig und pickelhart. Ein gutes Gefühl hat da keiner herunter", erklärte Kriechmayr, der im Grödnertal die verkürzte Abfahrt gewonnen und damit für den ersten ÖSV-Saisonsieg gesorgt hatte. "Gröden war einfach ein bisschen was anderes. Das ist auch nicht einfach, aber nicht ganz so fordernd wie hier herunter." Auf seiner Trainingsfahrt am Dienstag habe der Oberösterreicher "abgestellt", nachdem er im Mittelteil ein paar Tore versäumt habe.

Auftakt zu Jänner-Klassikern

Bormio sei auch der Auftakt zu den Jänner-Klassikern im Weltcup, sagten die Speed-Asse. "Mit den gemütlichen Weihnachtsferien ist es jetzt vorbei", betonte Striedinger. "Wenn man in Bormio anreist, weiß man, dass es wieder zur Sache geht." Auch Kilde meinte: "Jetzt kommen die richtigen Sachen. Es kommen jetzt ein paar Rennen, wo man bereit sein muss." Der Norweger hatte in der vergangenen Saison den Super-G hier gewonnen.

Für ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer geht in der laufenden Saison noch etwas die Konstanz ab. "Fünfzig-fünfzig", bezifferte er zuletzt den Status seiner Zufriedenheit mit den bisherigen Resultaten. "Die Speedrennen in Lake Louise waren sehr positiv. In Beaver Creek haben wir uns viel erwartet, dann haben wir ein bissel Wind gehabt. Gröden war superpositiv mit dem Sieg, zwei Tage darauf war es aber wieder eine volle Watschn", erläuterte der Kärntner. Nach der Abfahrt haben seine Männer am Donnerstag mit dem Super-G (11.30 Uhr/live ORF 1) noch eine Gelegenheit, ihren Chef glücklich zu machen.

Außer den genannten ÖSV-Läufern sollen da auch noch Raphael Haaser, Lukas Feurstein und Weltcup-Debütant Andreas Ploier antreten. Nicht am Start stehen wird - und das schon am Mittwoch - Beat Feuz. Der Schweizer hatte schon das erste Training ausgelassen, er passt nun offiziell wegen einer Grippe. Der 35-Jährige wird im Jänner nach Wengen und Kitzbühel seine Karriere beenden. Am Montag erklärte er in Bormio seine Beweggründe dazu auf einer Pressekonferenz.

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