Zittern

Kommt das endgültige Olympia-Aus für diese Kult-Sportart?

27.11.2025

Die Nordische Kombination steht vor einem Schicksalswinter: Bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo werden keine Frauen-Wettbewerbe mehr stattfinden. 

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Eine Entscheidung des IOC, die den Traditionssport in große Bedrängnis bringt – nicht nur jetzt, sondern auch für die Zukunft der Sportart.  

Die Nordische Kombination, die seit den ersten Olympischen Winterspielen 1924 Teil des Programms ist, droht einen dramatischen Rückschlag zu erleiden. Frauen-Wettbewerbe wurden von den Olympischen Winterspielen 2026 ausgeschlossen – ein Schritt, der die Sportwelt erschüttert. Laut dem IOC haben zuletzt zu wenige Nationen Erfolge gefeiert, was zur Streichung des Wettbewerbs für Frauen führte.

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Seit 2020 dürfen auch Frauen in der Nordischen Kombination antreten, jedoch scheint das für das IOC nicht genug Fortschritt zu sein. Nathalie Armbruster, die Gesamtweltcupsiegerin und 19 Jahre alt, äußerte sich emotional gegenüber Eurosport: „Es tut richtig, richtig weh. (…) Vor allem aber merkt man, dass Frauen im 21. Jahrhundert noch immer nicht gleichberechtigt sind. Das ist eine riesige Sauerei.“

Dieser Schritt des IOC trifft die Kultsportart nun schon zu Beginn der Saison: Top-Athletinnen wie die viermalige Weltmeisterin Gyda Westvold-Hansen oder die WM-Dritte Lisa Hirner treten nun bei den Spezialistinnen an und möchten ihre olympischen Träume nicht aufgeben.

 

Doch es gibt noch eine größere Bedrohung: Das IOC fordert eine klare Gleichstellung der Geschlechter im Olympischen Programm für das Jahr 2030. Sollte die Nordische Kombination in der Frauenkategorie weiterhin nicht den Anforderungen entsprechen, könnte die Sportart auch komplett aus dem Olympischen Programm fliegen. Das IOC wird jedoch erst nach den Winterspielen in Italien 2026 eine endgültige Entscheidung treffen und die Entwicklung der Lage bis dahin genau beobachten.

Die Entscheidung stößt auch auf heftige Kritik von Athleten: Vinzenz Geiger, Olympiasieger, äußerte sich verärgert: „Ich bin verärgert über das IOC, weil es für mich nicht nachvollziehbar ist, dass diese Diskussion geführt wird.“

„Teil der DNA der FIS“  

Trotz der schwierigen Situation gibt es auch Hoffnung: Johan Eliasch, der Präsident der FIS, erklärte, dass die Nordische Kombination „Teil der DNA der FIS“ sei und versprach, Unterstützung zu leisten – „nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten, Investitionen und Fürsprache.“

Ob diese Signale jedoch ausreichen, um die Sportart zu retten, wird sich erst 2026 zeigen. Bis dahin kämpft die Nordische Kombination um ihre Zukunft – und darum, nicht vollständig von der Olympia-Bühne zu verschwinden. 

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