Der 27. November, bekannt als Virgiliustag, hat nicht nur eine religiöse Bedeutung, sondern ist auch für seine Wettervorhersage berühmt.
Eine alte Bauernregel besagt, dass Frost an diesem Tag einen kalten März vorhersagt. Doch wie verlässlich sind solche Traditionen heute?
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Am 27. November ist der Himmel in Deutschland meist grau und ungemütlich – doch für viele ist dieser Tag mehr als nur ein trüber Herbsttag: Laut einer jahrhundertealten Bauernregel soll er das Wetter des kommenden Frühjahrs vorhersagen. Der Spruch „Friert es auf Virgilius, im Märzen Kälte kommen muss“ bezieht sich auf den heiligen Vergilius von Salzburg, der am 27. November 784 starb. Der irische Gelehrte und Bischof wurde später heiliggesprochen und ist noch heute Namensgeber für den Virgiliustag.
Treffsicherheit von Bauernregeln
Doch was steckt hinter der alten Wetterregel? Horst Malberg, Meteorologe an der Freien Universität Berlin, hat die Treffsicherheit von Bauernregeln über Jahre hinweg untersucht und stellt fest, dass diese in etwa zwei von drei Fällen richtig liegen. „Die durchschnittliche Trefferquote einer Bauernregel beträgt etwa 67 Prozent“, erklärte er der taz. Besonders die Regeln mit einer niedrigen Trefferquote von etwa 60 Prozent seien eine Bestätigung für die exzellente Naturbeobachtung der Vorfahren, da es damals viel schwieriger war, die Zusammenhänge der Wetterereignisse richtig zu deuten.
Wenn es an diesem Tag friert...
Für den 27. November besagt die Bauernregel: Wenn es an diesem Tag friert, könnte der kommende März besonders kalt werden. Malberg betont jedoch, dass die moderne Wettervorhersage inzwischen weitaus genauer ist. Satelliten und Supercomputer ermöglichen es Meteorologen heute, präzisere Prognosen zu stellen, während die Bauernregeln nur eine durchschnittliche Trefferquote von 60 bis 70 Prozent erreichen.
Moderne Wettervorhersagen
Auch wenn die alten Wetterweisheiten in vielen Fällen zutreffen, sind sie natürlich nicht so zuverlässig wie moderne Wettervorhersagen. Bauernregeln beruhen auf jahrhundertelangen Beobachtungen der Natur, die über Generationen weitergegeben wurden. Während der November derzeit eisiges Wetter mit Schnee und Eisregen bringt, könnte es also tatsächlich ein Hinweis auf einen kühlen März sein – doch mit der Technologie von heute wissen wir, dass dies keine endgültige Garantie ist.