US-Offizier in Lehrgang

Massenmord an Muslimen geplant

11.05.2012

Zerstörung der heiligen Städte Mekka und Medina als Möglichkeit genannt.

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© Reuters
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Ein US-Offizier hat nach Informationen des Magazins "Wired" in Lehrstunden für Soldaten Massenmorde an Muslimen ins Auge gefasst. In einer Präsentation am Joint Forces Staff College in Norfolk (Virgina), die das Magazine im Internet veröfffentlichte, ist von einem "totalen Krieg" gegen Muslime die Rede. Die Militärführung reagierte mit Entsetzen.

Zwar räumt der ausbildende Oberstleutnant in der Präsentation vom vergangenen Sommer selbst ein, dass solche Überlegungen "in den Augen vieler, sowohl innerhalb der USA als auch außerhalb, nicht "politisch korrekt"" seien. Dennoch führt er Möglichkeiten an, wonach etwa "Saudi-Arabien mit einer Hungersnot gedroht" und die heiligen Städte Mekka und Medina zerstört werden könnten.

Ausdrücklich werden die Bombardierung Dresdens sowie die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki als "Modell" erwähnt. Die Genfer Konvention sei angesichts des Vorgehens islamistischer Terroristen nicht mehr relevant. "Dies würde erneut die Option eröffnen, den Krieg auf zivile Bevölkerung zu richten, wo immer dies notwendig ist", heißt es.

Generalstabschef Martin Dempsey verurteilte die Darstellung auf das Schärfste. "Das war vollkommen verwerflich, gegen unsere Werte." Zudem sei ein solches Modell "akademisch unverantwortlich", sagte er am Donnerstag (Ortszeit). Er habe davon durch einen Studenten erfahren, der daran Anstoß genommen habe. Der Ausbilder lehre nicht mehr. Zudem werde untersucht, wie es dazu kommen konnte und wie solche Auswüchse vermieden werden könnten.

In den vergangenen Monaten hatten US-Soldaten mehrere Skandale in Afghanistan ausgelöst. Unter anderem hatten Soldaten auf Fotos mit Leichen von Aufständischen posiert. Bereits im Jänner war ein Video aufgetaucht, auf dem amerikanische Soldaten auf tote Taliban-Kämpfer urinierten. Im Februar waren auf einer US-Basis Koranexemplare verbrannt worden. Ein US-Soldat ist derzeit angeklagt, bei einem Massaker im März 17 afghanische Zivilisten ermordet zu haben.

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