Drama im Polarmeer

Matrosen ohne Aussicht auf schnelle Rettung

16.12.2011

Nach Kollision mit Eisberg kämpft 32-köpfige Besatzung eines Fischtrawlers gegen eindringendes Wasser.

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© EPA
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In der Eiseskälte des Südpolarmeers kämpfen 32 Mann auf dem russischen Fischtrawler "Sparta" gegen den Untergang. Ihr Schiff hat seit der Kollision mit einem Eisberg am Freitag ein Leck. Das neuseeländische Militär brachte in einer waghalsigen Aktion eine weitere Pumpe, die auf dem Eis neben dem Schiff abgeworfen wurde. Sie funktioniert, doch können die Seeleute das Leck nicht reparieren. Sie haben am Sonntag über Funk weitere Hilfe angefordert, berichtete das Seenotrettungszentrum (RCCNZ) bei Wellington. Wenigstens war das Meer am Sonntag ruhig.

"Sie kontrollieren den Wasserpegel (im Rumpf) zwar", sagte Koordinator Neville Blakemore von dem Rettungszentrum, das die Hilfe für die "Sparta" organisiert. "Aber sie schaffen es nicht, das Leck zu schließen, weil sie dafür eine der Pumpen abschalten müssten, und dann würde das Wasser wieder steigen." Das Schiff hat 13 Grad Schlagseite. "Die Stabilisierung hat jetzt höchste Priorität."

Die Männer haben das Schiff auf dem nahe gelegenen Schelfeis vertäut. Die Rettungsboote sind für den Notfall im Wasser, doch wäre ein Überleben bei Temperaturen um den Gefrierpunkt trotz Ausrüstung über mehrere Tage schwierig. So lange kann es aber dauern, bis Rettung kommt. Zwei Schiffe versuchen, die Unglücksstelle 3.700 Kilometer südöstlich von Neuseeland zu erreichen. Darunter ist die norwegische "Sel Jevaer". Treibende Eisschollen behindern aber ihre Fahrt. Ein drittes Boot hat seinen Rettungsversuch aufgegeben, weil es zu weit entfernt ist. An Bord der "Sparta" sind 16 Indonesier, 15 Russen und ein Ukrainer.

Die Luftwaffe hatte die Pumpe mit einem Frachtflugzeug vom Typ Hercules C130 an die Unglücksstelle gebracht und neben dem Schiff auf dem Eis abgeworfen. Der Pilot steuerte nach dem siebenstündigen Flug die zwei Stunden weiter gelegene US-Antarktisstation McMurdo an, um aufzutanken. Am Sonntag flog er zurück.

Der Schiffseigner hat den südkoreanischen Eisbrecher "Aaron" gechartert, der von Neuseeland aus zur "Sparta" fahren soll. Er braucht für die Strecke aber mindestens acht Tage.

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