"Trump ist nicht so"
Russen reagieren auf Trumps Abschuss-Ansage: "In Scheinwelt gefallen"
24.09.2025
Putins Scharfmacher hält am US-Präsidenten fest: "Trump ist nicht so!" Die Russen reagieren erstmals auf Trumps Forderung, russische Flugobjekte, die künftig in den NATO-Luftraum eindringen, abzuschießen.
Die von US-Präsident Donald Trump initiierte Annäherung zwischen Russland und den USA hat Moskau zufolge ein "Ergebnis nahe null" gebracht. Dies sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch dem Sender RBC. "Dieser Prozess verläuft schleppend, sehr schleppend", sagte Peskow mit Blick auf die in den vergangenen sechs Monaten erfolgten Bemühungen, die fast keine Ergebnisse gebracht hätten.
Von Trump geäußerte Einschätzungen zur wirtschaftlichen Lage Russlands wies Peskow indes zurück. "Russland bewahrt seine makroökonomische Stabilität", sagte der Kreml-Sprecher. "Ja, Russland erlebt Spannungen und Probleme in verschiedenen Wirtschaftsbereichen", räumte Peskow ein. Doch die wirtschaftliche Gesamtlage des Landes sei stabil. Trump hatte Russland am Dienstag am Rande der UN-Vollversammlung in New York als einen "Papiertiger" bezeichnet, der wirtschaftlich in Not sei.
Moskau habe "keine Alternative", als seine 2022 begonnene Militäroffensive in der Ukraine fortzusetzen, fügte Peskow hinzu. Die Offensive werde fortgesetzt, um "unsere Interessen zu wahren und die Ziele zu erreichen", die Kreml-Chef Wladimir Putin festgesetzt habe. "Wir tun dies sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft unseres Landes. Für viele kommende Generationen", sagte Peskow.
Peskow: Trump hat Selenskyj nachgesprochen
Peskow führte Trumps Sinneswandel auf dessen Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in New York zurück. "Natürlich hat Trump Selenskyjs Version gehört von dem, was passiert", sagte er. "Augenscheinlich ist diese Version Grundlage der Äußerungen, die wir gehört haben."
Er bekräftigte, dass Gespräche zwischen Trump und Kremlchef Wladimir Putin fortgesetzt werden könnten. Noch gebe es keinen Plan für ein weiteres Telefonat, "aber es kann jederzeit organisiert werden". Der Dialog mit Trumps Administration sei um vieles besser als mit Vorgänger Joe Biden.
Medwedew: Trump denkt bald wieder anders
Auch der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew nannte Trumps Kritik an Moskau vorübergehend. Trump sei nach Treffen "mit den Clowns aus Kiew und Paris" in eine Scheinwelt gefallen, in der die Ukraine siege, schrieb Medwedew auf Telegram. "Aber Trump ist nicht so! Kein Zweifel, er kehrt zurück. Er kehrt immer zurück." Der jetzige Vizechef des Sicherheitsrates spielt in der Moskauer Kommunikation oft die Rolle eines Scharfmachers.