Polen alarmiert
Putin startet Mega-Manöver an der NATO-Grenze
12.09.2025Polen befürchtet eine neue Provokation Russlands.
In unmittelbarer Nähe zu EU und NATO haben Russland und sein Verbündeter Belarus am Freitag ihr groß angelegtes strategisches Manöver Zapad 2025 (Westen 2025) begonnen. Die Übung bis zum 16. September findet in beiden Ländern statt. Die große Militärübung Zapad findet alle vier Jahre statt. Dabei nutzte Russland die vorhergehende Übung Zapad 2021, um Waffen und schweres Gerät für den Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 zu verlegen.
Polen alarmiert
In der gespannten Lage wegen des andauernden Krieges ist der Anrainer Polen besorgt und hat für die Zeit des Manövers seine Grenze zu Belarus geschlossen. Auch der grenznahe Luftraum Polens und Lettlands ist gesperrt. Wegen des Eindringens russischer Drohnen nach Polen am Mittwoch hat sich der Konflikt zwischen Russland und der NATO weiter zugespitzt.
In Osteuropa wächst die Sorge. Das polnische Verteidigungsministerium hatte bereits vor einigen Tagen vor möglichen Provokationen aus Moskau und Minsk im Rahmen des Manövers Zapad 2025 gewarnt. In Warschau rechnet man mit Cyberangriffen auf NATO-Partner, gezielten GPS-Störungen gegen die Infrastruktur oder auch kleineren militärischen Zwischenfällen, die die Reaktionsfähigkeit des Bündnisses auf die Probe stellen könnten.
Russische Kampagnen
Schon jetzt wird der polnische Online-Diskurs massiv durch eine groß angelegte Desinformationskampagne beeinflusst, die offenbar aus Russland gesteuert wird. Als Vorsichtsmaßnahme hat Polen während der Übung seine Grenze zu Belarus geschlossen; zudem ist der zivile Flugverkehr entlang der gesamten Ostgrenze weitgehend ausgesetzt. Auch Litauen und Lettland haben vorsorglich ihren Luftraum in Richtung Osten gesperrt.
Das belarussische Militär hat aber schon im Mai mitgeteilt, dass einige geplante Übungsteile gestrichen und andere tiefer ins Landesinnere verlegt werden sollen. Verteidigungsminister Viktor Chrenin bestätigte aber, dass für den Einsatz von Atomwaffen und der neuen nuklearfähigen Mittelstreckenrakete Oreschnik aus Russland trainiert werde.
Moskau und Minsk haben sich ihrerseits besorgt gezeigt wegen eines großen Manövers in Polen Anfang September mit etwa 30.000 Soldaten.