Hammer & Rauch
DAS passiert, wenn der Papst stirbt
19.02.2025Aktuell sieht die Situation rund um Papst Franziskus nicht gut aus. Sein Zustand verschlechtert sich stetig. Doch was passiert im Vatikan beim Tod eines Papstes?
Als Erstes meldet der Präfekt des päpstlichen Hauses dem Camerlengo (Kämmerer) den Tod des Papstes. Der Camerlengo muss den Tod bestätigen. Früher klopfte der Camerlengo mit einem elfenbeinernen oder silbernen Hämmerchen dreimal auf die Stirn des Verstorbenen und fragte ihn auf Lateinisch, ob er schläft. Eine Autopsie findet nicht statt.
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Wer übernimmt die Führung?
Die Leitung über die katholische Kirche übernimmt vorübergehend das Kardinalskollegium. Es kann weder neue Regeln einführen noch neue Kardinäle ernennen. Bis zum Beginn der Papstwahl (Konklave) gibt es täglich eine Generalkongregation. Das Kollegium bestimmt auch das Datum und den Zeitpunkt des Konklaves.
Das Arbeitszimmer und die Privatgemächer werden versiegelt. Der Camerlengo zerstört den Fischerring und das Bleisiegel des Papstes. Mit dem Siegel verplombte der Papst apostolische Schreiben.
Wo ist die letzte Ruhestätte eines Papstes?
Zwischen dem vierten und sechsten Tag wird der verstorbene Papst beigesetzt. Am Sterbebett herrscht ein Fotografierverbot. Ausnahmen müssen vom Camerlengo genehmigt werden. Die Beisetzung findet in jedem Fall in Rom statt, genauer in den Grotten von St. Peter.
Im Zeitraum von der Beerdigung bis zur Wahl eines Papstes darf niemand in den Privatgemächern wohnen. Wenn ein Testament des Papstes vorhanden ist, etwa über Briefe oder Privatdokumente, und ein Testamentsvollstrecker von ihm ernannt wurde, ist er an die Anweisungen des Erblassers gebunden.
Die Wahl
Im nächsten Schritt werden drei Kardinal-Assistenten bestimmt. Die Bestimmung erfolgt durch ein Los aus dem Kreis der Kardinäle unter achtzig. Der Camerlengo und die drei Kardinal-Assistenten, welche alle drei Tage wechseln, sind für die zeitlichen Güter und Rechte des Heiligen Stuhls verantwortlich. Sie erledigen die letzten Anordnungen des verstorbenen Papstes, organisieren die Beisetzung und bereiten das Konklave vor.
Das Konklave, also die Papstwahl, beginnt frühestens 15, spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes. Es muss im Vatikan geschehen, genauer in der Sixtinischen Kapelle. Kardinäle, welche später kommen, erhalten trotzdem Einlass zur Wahl.
Wer darf wählen?
Aktiv wahlberechtigt sind alle Kardinäle der römisch-katholischen Kirche, die vor dem Beginn der Sedisvakanz (der Zeitraum, in dem das Amt des Papstes unbesetzt ist) ihr 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Anzahl der Wähler darf nicht über 120 sein.
Zur Wahl stehen alle, die fähig und willens sind, zum Bischof von Rom gewählt zu werden, das heißt jeder männliche katholische Christ. Dadurch können auch Laien und Nicht-Bischöfe gewählt werden. Dabei wird dieser noch im Konklave zum Bischof von Rom geweiht und ist damit Papst. Um alle Hoffnung im Keim zu ersticken - seit 1378 stammen alle Päpste aus dem Kardinalskollegium.
Wie lange dauert die Wahl?
Die Wahl findet geheim statt. Wahlsieger wird, wer zwei Drittel aller Stimmen erhält. Nach 30 Wahlgängen können die Kardinäle mit absoluter Mehrheit bestimmen, dass entweder eine Stichwahl passiert oder die absolute Mehrheit reicht. Die längste Papstwahl fand zwischen November 1268 und 1. September 1271 statt. Nach einem Wahlgang werden alle Stimmzettel mit den Unterlagen, unter Beimischung einer chemikalischen Substanz, im Ofen der Kapelle angezündet.
Außenstehende können anhand des Rauches sehen, ob ein neuer Papst gewählt wurde: Schwarzer Rauch heißt kein neuer Papst und weißer Rauch bedeutet Habemus papam!